MORS PRINCIPIUM EST – Liberate the Unborn Inhumanity (2022)
(7.758) Patrick (7,0/10) Melodic Death Metal
Label: AFM Records
VÖ: 08.04.2022
Stil: Melodic Death Metal
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MORS PRINCIPIUM EST ist eine der Bands, welche nun mittlerweile auch schon gute 23 Jahre im Geschäft sind, aber aufgrund des z.T. schwer dudelnden Keyboardeinsatzes bei mir nie so richtig zünden konnte. Ich habe es oft probiert, aber irgendwie fehlte mir da immer das gewisse Etwas und spätestens, wenn dieses extrem ausufernde und außerordentlich nervig verwendete Tasteninstrument zum Einsatz kam, musste ich das ausmachen. Selbige Tatsache machte auch z.B. CHILDREN OF BODOM und diverse Vertreter dieser Spielrichtung für mich fast unerträglich. Nun, das Leben ist kein Ponyhof und wie es der Zufall so wollte, landete nun mit „Liberate The Unborn Inhumanity“ das neue Werk der finnischen Melodic Deather auf meinem Tisch. Entsprechend vorsichtig und zögerlich machte ich mich an das Hören der Platte wurde teilweise sogar schwer überrascht.
Frontmann Ville stand plötzlich, kurz nach dem Release des letzten Albums „Seven“ aus dem Jahre 2020 ganz alleine da, zögerte aber nicht lange und rekrutierte kurzerhand die ehemaligen Gründungsmitglieder Jori Haukio und JarkoKohkoo zurück an die Gitarrenfront. Zu dieser illustren Runde aus altbekannten Gesichtern gesellte sich noch der ehemalige Basser TeemuHeinola, welcher hier den Tieftöner wieder aus der Mottenkiste herausholt. Der neue Drummer Marko Tommila komplettiert die Gruppe um den alleingelassenen Vokalisten und formiert den Haufen wieder zu einem funktionierenden Bandgefüge. Strenggenommen handelt es sich bei diesem neuen Lebenszeichen der Jungs aber gar nicht um ein neues Album. Die alten Recken tun im Prinzip das was sie schon früher getan haben, nämlich die „alten“ Songs zocken und so wurden hier lediglich diverse Neuinterpretation ausgewählter Songs der ersten drei Alben komplett neu aufgenommen, gemixt und gemastert.
Da mir die alten Aufnahmen nicht bekannt sind, muss ich aber anerkennend attestieren, dass hier ordentlich abgeliefert wurde. Der Death Metal von MORS PRICIPIUM EST rotzt richtig schön hart und dabei stets sehr melodisch aus den Boxen. Es gibt in den Songs jede Menge zu entdecken, was sich nicht im ersten Hördurchlauf direkt freilegt. Geht der gebotene Cocktail aus Härte und Melodie anfangs noch recht sperrig und relativ uneingängig durch die Gehörgänge, so offenbaren sich mit jedem weiteren Durchgang immer mehr einprägsame Momente, welche durchaus das Potential besitzen, etwas länger im Gehirn des Hörers zu verweilen.
Speziell die Gitarrenarbeit glänzt mit einer wahnsinnig irren Spielfreude, was dem ganzen zusätzlich sehr viel Spaß beim Hören des Albums bereitet. Am besten gefällt mir die Platte allerdings, wenn die Songs mit einer leichtgetönten Schwärzung daherkommen. Ein Track wie „The Unborn“ könnte z.B. mit einem Dani Filth am Mikro auch locker jede neuere CRADLE OF FILTH Platte veredeln.
Selbstverständlich kommt auch das anfangs erwähnte Keyboard wieder zum Einsatz, aber sehr zu meiner Freude, wird dieses Instrument bei weitem nicht so nervig eingesetzt, wie ich es befürchtet hätte. Das trifft natürlich nicht auf alle Songs zu, aber prinzipiell werden die Tasten eher als flächige Unterstützung eingesetzt und verlieren sich nur recht selten im ausufernden „Dudelwahn“ und selbst dann wissen einzelne Songs wie das recht eingängige „The Lust Called Knowledge“ irgendwie vollends zu überzeugen.
Der Sound ist modern und richtig schön druckvoll ausgefallen und somit kann man dieses Album dem geneigten Fan von melodischem Death Metal vollumfänglich ans Herz legen.
Anspieltipps: „The Unborn“ und „The Lust Called Knowledge“
Bewertung: 7,0 von 10 Punkten
TRACKLIST
01. Cleansing Rain
02. Eternity´s Child
03. The Unborn
04. The Lust Called Knowledge
05. Valley Of Sacrifice, Part 1
06. Finality
07. Two Steps Away
08. Inhumanity
09. Pure
10. The Animal Within
11. Life Is Black
12. Fragile Flesh
13. Valley Of Sacrifice, Part 2