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REZET – Truth In Between (2021)

(6.746) Maik (7,9/10) Thrash Metal


Label: Metalville
VÖ: 29.01.2021
Stil: Thrash Metal

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Nach einem veröffentlichungstechnisch fantastischen Jahr 2020 war ich froh, dass es dieses Jahr wohl genau in diesem Stil weitergehen würde, fand ich doch die neue REZET in meinem Promoordner. Die Band hat mich ja mit ihrem Letztling „Deal With It“ ziemlich abholen können, und so war ich recht gespannt, was die Combo denn im neuen Jahr so zu verkünden hat.

„Truth In Between“ ist schon mal ein der Situation angemessener Titel, denn irgendwie ist die Wahrheit immer in der Mitte, und nicht in den Extremen. Außer bei extremer Musik, hähä… Doch vielleicht hat die Band das auch etwas anders gemeint, denn musikalisch haben REZET auf diesem Album die Schienen des Thrash Metal doch ab und an verlassen, um in Randgebieten zu wildern.

Stilistisch schon im melodischen Thrash beheimatet, geht es doch ab und an schon mal in eine andere Richtung. Zum Beispiel hat „Renegade“ einen ziemlichen Thrash’n’Roll- Einschlag, dem eine gewisse MOTÖRHEAD- Attitüde anhängt. Bei den ähnlich angelegten „Jailpit“ kommt dann sogar ein punkiger Aspekt zum Tragen. Und „I’m Not Gonna Stop“ greift ziemlich in den Fundus des US- Metals. Bei „The Plague“ scheint mir eine leichte Annäherung an den Metalcore vorzuliegen, was vor allem an den klargesangmäßigen Einlagen liegt.

„(Un)certain Crimes“ spielt dann wieder mit Kontrasten, denn einem doch recht harten Riffing stehen jazzige Elemente und an Southern Rock erinnernde Parts gegenüber. Dann haben wir „Never Satisfied“, der nicht nur des Titels wegen an JUDAS PRIEST erinnert. Denn das Anfangsriff könnte auch von der britischen Legende stammen, und auch das bluesige Mittelstück zieht den Bogen zu den Anfängen der PRIESTer.Nun klingt das alles ziemlich cool und abwechslungsreich, was es definitiv auch ist. Hier werden teilweise endgeile Riffs ins Gelände geschmettert, und auch griffige und feine Melodien verwöhnen das Ohr des musikalischen Metallurgen. Und eigentlich würde sowas nach der Höchstnote nur so schreien, wenn…

Ja ja, das große „Wenn“! Denn obwohl alle Songs für sich gesehen recht geile Geräte sind, fehlt es der gesamten Platte irgendwie an, nun ja, Biss. Die Songs einzeln killen, aber irgendwie ragt keiner aus dem Ganzen so richtig heraus. Und wenn man nicht aufpasst, schleicht sich beim Hören des Albums am Stück auch so ein bisschen der Plätschereffekt ein.

Scheinbar liegt im musikalischen Sektor die Wahrheit doch nicht immer in der Mitte, denn die anerkennenswerte Bemühung der Band, Abwechslung zu bieten, resultiert hier leider in einem Sitzen zwischen den Stühlen, und das tut mir jetzt echt wahnsinnig leid. Denn eigentlich mag ich REZET sehr gerne, und sie haben auch echt gute Songs auf diesem ihrem neuesten Silberling, die einzeln alle recht fett die Wurst vom Brot ziehen. Aber das Album als Ganzes reißt mich nicht vom Hocker.

Fans der Band würde ich aber dennoch empfehlen, sich das Teil zu holen, und die Tracks auf Mix- CDs zu verteilen, denn cool sind die Dinger alle. Geile Riffs, geile Soli, coole Melodien…und vielleicht ist mein Geschreibsel hier auch irgendwie Meckern auf hohem Niveau…

Anspieltipp: „Back For No Good“ und „Never Satisfied“


Bewertung: 7,9 von 10 Punkten


Tracklist:
01. Back For No Good
02. Deceived By Paradise
03. Populate. Delete. Repeat.
04. Renegade
05. Half A Century
06. Infinite End
07. Truth In Between
08. Jailpit
09. I’m Not Gonna Stop
10. The Plague
11. (Un)certain Crimes
12. Never Satisfied
13. The Last Suffer




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