RYLOS – Solarworks Part II (2020)
(6.739) Timo (7,6/10) Heavy/Hardrock Metal
Label: Inverse Records
VÖ: 20.11.2020
Stil: Heavy/Hardrock Metal
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Mit „Solarworks II“ vollenden die finnischen Rylos ihre Konzeptidee des Vorläufers. Ist der Bandname angelehnt an den 1984er Sci-Fi Kultstreifen „The Last Starfighter“, behandelt man ebenso zukunftsweisende Themen, „Wie stellen wir uns das Leben in der Zukunft vor? Oder „Wie schützen wir unseren Planeten für folgende Generationen, ist Leben auf anderen Planeten vorstellbar?“ Als Bandmaskottchen haben Rylos eine Karotte gewählt, was auch angelehnt ist an einem Computerspiel „Adventure of Rylos“, das aus ihrer Ader stammt.
Auf dem aktuellen Album haben Rylos ein durchaus stimmiges Paket geschnürt, was klassischen Heavy Metal mit Heavy Rock und ein paar wenigen thrashigen Pulsschlägen recht abwechslungsreich positioniert. Dabei könnte der Gesang von Mikko allerdings auch eine Spur ausgereifter sein, der im Umfang doch ein paar Schwächen aufzeigt. Was allerdings nur in finalen Stimmenlagen auffällt.
Die Finnen beweisen dabei aber ohne Zweifel ein ausgeprägtes Feingespür für ein gelungenes Songwriting, die melodischen und spannungsgeladenen Song nisten sich nicht selten im Lauschrohr ein. Dabei benötigen Rylos keineswegs eine aufopfernde Durchhalteparole, denn die gelungenen Songs sprechen dabei allein für die vorhandene Qualität. Bewegen sich die eher thrashigen Songs „Pure Energy“ und „Afterburner“ in der Schnittmenge von Overkill und Megadeth, lebt der Großteil des Album von eindeutigen Maiden Momenten, dabei ist die Band allerdings durchaus gewillt eigene Konturen in den Sound einffließen zu lassen, was zweifellos gelingt. Da fallen bei „The Burden“ auch mal rockige und groovige Momente positiv auf oder das herrlich melodische treibende „Collective Ruins“. Auch setzten Rylos bei „Hive“ mal auf ein paar progressive Ideen, was die vorhandene Spannweite der Finnen offenlegt, dabei zeigt sich die Marschrichtung durchaus ausgewogen.
„Solarworks II“ ist detailverliebt und vielseitig. Dabei lebt das Album von einer gelungenen Mischung aus traditionellen Metal, Heavyrock und dezenten Thrash-Anleihen. Dabei gelingt es Rylos großartige melodische und kurzweilige Songs kreieren, die eine Menge Freude bereiten. Abstriche muss man allerdings, so ehrlich sollte man sein, beim nicht wirklich gelungenen Artwork des Albums machen, was an schlimme 80er Jahre Coverartworks erinnert, auch gesanglich könnte man ein paar Prozente nachlegen. Was bleibt ist ein gelungenes Album, mit großartigen Songs.
Anspieltipps: „Collective Ruins“ und „Afterburner“
Bewertung: 7,6 von 10 Punkten
Tracklist:
01.Pure Energy
02.Black Liquid Fixation
03.The Burden
04.Collective Ruins
05.Hive
06.Pistus
07.Afterburner
08.Me or Machine