SCALPTURE - Feldwärts (2022)
(7.740) Stephan (9,0/10) Oldschool Death Metal
Label: F.D.A. Records
VÖ: 08.04.2022
Stil: Old School Death Metal
Facebook | Webseite | Metal Archives | Kaufen | Spotify | Instagram | Bandcamp
Die Bielefelder SCALPTURE sind schon lange kein Geheimtipp mehr im deutschen Unterholz. So hat man nun mit dem 3. Album „Feldwärts“ einen sicheren Fuß in der Tür und kann nahtlos neben REVEL IN FLESH, FLESHCRAWL, WILT, LIFELESS, SKINNED ALIVE und wie sie alle heißen, aufgezählt werden.
Der Opener „To end all wars“ knüppelt schon mal ordentlich old school durch die Boxen, wird dann sehr schleppend atmosphärisch und enthält sogar Breakdown Parts. Bei „Ils n'ont pas passé“ gibt sich fieses Geknüppel mit satten old school Death Metal die Klinke in die Hand. Aufgelockert wird das Ganze durch ein Sample zu einem französischen Kriegslied aus em Jahre 1916.
Thematisch wird im Übrigen wieder der 1. Weltkrieg aufgegriffen, ohne dabei irgendwelche Handlungen zu verherrlichen. „Challenging an Empire“ beginnt mit ruhiger akustischer Gitarre. Nach kurzem Fegefeuer wird wieder die old school Keule ausgepackt. Grundlegend kann man der Frontröhre Thorsten Pieper eine gewisse Affinität zu Herrn Martin van Drunen nahelegen. Gerade wenn er in etwas kehligere Passagen abdriftet. Diese Tatsache kann natürlich nur von Vorteil sein.
Beim darauffolgendem „Thunder in the east“ walzt man in amtlicher BOLT THROWER Manier über den kalten Acker ohne Gefangene zu machen. Die Death/ Doom Nummer „Grabegott“ fällt als erstes etwas aus dem Rahmen, weiß aber mit einer gelungen Lead-Führung zu begeistern. „Stahlbad“ beginnt noch etwas schleppender, mit treibendem Mittelteil. Parallelen zu den Großen der Zunft wie ASPHYX oder HAIL OF BULLETS sind immer präsent, dennoch kommt einem nie der Gedanke einer Kopie in den Sinn.
„Landships“ ist ein solider Nackenbrecher und schraubt spätestens jetzt die letzten Schädel vom Haupt. „Throuh Hell and on“ und „The road back“ machen eine eher ruhigen, aber krönenden Abschluss. Die Produktion ist angemessen, aber nicht überzogen. Gerade das etwas mehr in den Vordergrund gestellte Bassspiel weiß zu gefallen. Die Gitarren können auch ohne den Stockholm Sound überzeugen und kommen sogar aggressiver rüber als noch auf „Eisenzeit“. „Feldwärts“ enthält nicht unbedingt die stärkeren Titel, aber klingt nach einer logischen Fortsetzung.
Für die old school Death Metal Gemeinde wohl vorerst der Höhepunkt in diesem Jahr, zumindest aus heimischen Gefilden. Absoluter Pflichtkauf. Da müssen andere schon eine gehörige Schippe drauflegen, um mitzuhalten. Achso… und lasst euch nochmal sagen: „Krieg ist Scheisse“ So ein musikalisches Ventil ist manchmal echt von Vorteil.
Anspieltipps: „To End All Wars“ und „Thunder In The East“
Bewertung: 9,0 von 10 Punkten
TRACKLIST
01. To End All Wars
02. Ils n'ont pas passé
03. Challenging an Empire
04. Thunder In The East
05. Grabengott
06. Stahlbad
07. Landships
08. Through Hell And On
09. The Road Back