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THUNDER AND LIGHTNING

In charge of the scythe (2013)

Zuweilen ist der Job eines Journalisten oder Reviewers ein ziemlich schwieriger, denn gerade momentan erreichen uns eine Flut an qualitativ hochwertigen Produkten aus dem Hard'n'Heavy Sektor, die es wirklich verdienen, mit unserer ungeteilten Aufmerksamkeit bedacht zu werden. Eine dieser Veröffentlichungen ist definitiv das neue Werk der Hauptstädter von Thunder and lightning, die sich auf "In charge of the scythe" voll und ganz dem gesamten Spektrum des Metal verschrieben haben und somit in absolut keine gängige Schublade passen. Da gibt es traditionellen-, Power-, Thrash und sogar Speed Metal und das in einer solch brillanten Qualität, dass sich Alteingesessene so langsam Angst um ihre Daseinsberechtigung machen sollten.

Ich gebe zu, dass mir die Jungs bis zur Record Release Party von Postmortem gänzlich unbekannt waren und mich dort fulminant fönten, so dass ich es kaum erwarten konnte, endlich das neue, von Gitarrist Marc Wüstenhagen, der sich ebenfalls als Produzent der oben genannten Death Metal Heroen oder War from a harlots mouth einen Namen machte, produzierte Werk durch die Anlage zu jagen und was mir da entgegenblies, kann man getrost als DIE Metal Sensation des Jahres 2013 bezeichnen. Soviel Abwechslungsreichtum, ein bißchen Maiden, ein wenig Priest, gaaanz viel Leidenschaft und unfassbar gute Songs bilden hier ein Gesamtkunstwerk, welches in diesem Bereich lange nicht mehr zu hören gewesen ist. Die doppelläufigen Gitarrensoli von Marc und seinem Partner Benjamin Dämmrich sind eines Tipton/Downing oder Murray/Smith würdig, Frontmann Diddi Ditmar überzeugt mit einem  variablen Organ, wobei man über den kleinen Fauxpas bei "Torn in two" getrost hinwegsehen kann, denn "Night crawler" gab es schon von besagten Priest, gelle? Die Scheibe hat Bumms, was natürlich auch der Rhytmusfraktion Hoschi Rath und Steve Mittag geschuldet ist und überzeugt einfach durch den unbändigen Spaß. Sei es nun der unfassbare Ohrwurm beim Opener "Booster shot", das mit sauvielen Stilen angereicherte und somit das Highlight darstellende "The unborn truth", der speedige Powermetaller "The last rite" oder das nicht minder fulminante Riffmonster "End of the road". Ebenso überzeugt der Rausschmeißer "Shadowlight" mit seiner weiblichen Gaststimme, wo hingegen "Soldier's tired eyes" mir etwas zu sehr auf Single getrimmt ist, dies aber mit einem tollen Text wieder wett macht. Es gibt auch Halbballadeskes mit "The day may come", nach der sich Metallica die Finger lecken würde...Meine Fresse...

"In charge of the scythe" ist auf einen ganz einfachen Nenner zu bringen: Wer Heavy Metal liebt, kommt an diesem Album nicht vorbei, denn die Hingabe der Fünf ist ansteckend, geht sofort ins Ohr und macht Lust auf mehr. Vergesst mal die ganzen großen Namen, die ich in diesem Review erwähnte und stellt Euch vor wie es wäre, all das auf einem Album zu haben....habt Ihr? Super, dann habt Ihr Euch die neue Thunder and lightning bereits ins Regal gestellt. Verpasst die Jungs auf keinen Fall live, denn da knallen die noch mehr...unvorstellbar, aber wahr.

Bewertung: satte 9,5 von 10 Punkten

Tracklist:
01. Booster shot
02. The unborn truth
03. Wheel of life
04. The last rite
05. Torn in twi
06. In charge of the scythe
07. The day may come
08. End of the road
09. Soldier's tired eyes
10. Two sons in my sky
11. Shadowlight

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