Label: Napalm Records
VÖ: 24.04.2020
Stil: Thrash Metal
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Wer innerhalb von 12 Jahren 6 Alben veröffentlicht, hat definitiv was zu sagen und auch wenn Warbringer in meinen Augen 2011 mit ihrem dritten Album „Worlds torn asunder“ ein wenig an Durchschlagskraft verloren, so erhob man sich mit den Folgealben „IV: Empires collapse“ und vor allem „Woe to the vanquished“ wie ein Phoenix aus der Asche, definierte sich neu, streute viele Einflüsse weitab vom traditionellen Thrash mit ein und konnten mich damit vollends begeistern. Nach einer Schaffenspause von fast exakt drei Jahren steht nun die Veröffentlichung des sechsten Albums „Weapons of tomorrow“ in den Startlöchern und zeigt die Bande aus Ventura, Kalifornien in erquickender Verfassung.
Saufett produziert und mit jede Menge Bums ausgestattet gibt John Kevill mit seinen Mitstreitern Vollgas, begeistert somit die alten Fans und wird mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit auch eine Menge neuer Anhänger um sich scharen können. Das liegt vor allem daran, dass Warbringer auf dieser famosen Scheibe das beste aus beiden Welten vereinen und quasi ein Best of veröffentlicht haben. Es gibt herrlichen oldschool Thrash, den man auf den ersten beiden Alben um die Ohren gebraten bekommen hat („The black hand reaches out“, „Outer reaches“), etwas experimenteller geratene Songs („Unraveling“, „Heart of darkness“) und Stücke, in denen man alles reingepackt hat, was man so auf der hohen Kante vorzuweisen hat. Speziell hervorzuheben ist hier „Defiance of fate“, der an vielen Stellen auch locker auf das letzte Immortal Album hätte zu finden sein können. Das zeigt deutlich, wie sehr Warbringer auf Abwechslung bedacht waren, was bei mir auf offene Ohren stieß. Dazu gesellen sich ein Haufen hochklassiger Riffs des Duos Carroll / Becker, die scheinbar mühelos ein Hammerteil nach dem anderen aus dem Ärmel zaubern und somit den Mosh-Faktor exorbitant hoch ansetzen.
Trotz der nunmehr 16jährigen Szene Zugehörigkeit und satten 6 Alben schaffen es Warbringer einmal mehr, nicht nach alten Hasen, sondern frisch, schonungslos brutal und abwechslungsreich zu klingen und somit ihre Fans vor Glück erstrahlen zu lassen. „Weapons of tomorrow“ ist einmal mehr ein großartiges Thrash Monument, welches zwar nicht ganz an den Vorgänger heranreicht, dennoch in vielen Jahresendabrechnungen Berücksichtigung finden wird.
Bewertung: 9,3 von 10 Punkten
Tracklist:
01. Firepower kills
02. The black hand reaches out
03. Crushed beneath the tracks
04. Defiance of fate
05. Unraveling
06. Heart of darkness
07. Power unsurpassed
08. Outer reaches
09. Notre Dame (King of fools)
10. Glorious end
WARBRINGER – Weapons of tomorrow (2020)
(6.127) Olaf (9,3/10) Thrash Metal