WOMBBATH - Agma (2021)
(7.524) Maik (8,8/10) Death Metal
Label: Transcending Obscurity Records
VÖ: 31.12.2021
Stil: Death Metal
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WOMBBATH gehören zu den schwedischen Death Metal Combos, die zwar beizeiten am Start waren, dann aber irgendwie nicht so richtig in den Fokus rückten. Nach der Debüt-Scheiblette 1993 und einer EP ein Jahr später war es scheiblettenmäßig erstmal Käse, und die Band verschwand vom Acker.
Irgendwie hatte ich auch am Rande mitbekommen, dass Mitte des vorigen Jahrzehnts die Combo wieder aktiv wurde; WOMBBATH sind aber dennoch weit unter meinem Radar geflogen, obwohl sie seitdem fleißig Langspieler veröffentlicht haben. Im Jahre 2020 sogar gleich Stücker zweie. Scheinbar ist die Band der Meinung, die fast zwei Jahrzehnte Stillschweigen wieder aufholen zu müssen.
Nun steht also das sechste Langeisen der alten Schweden auf der Abschussrampe, und wird pünktlich zum Silvesterabend in den metallischen Himmel geschossen. Und wenn man sonst schon nicht böllern darf, muss man eben mittels Death Metal für den nötigen Krach sorgen.
„Agma“ heißt die Platte, und enthält sage und schreibe 16 Songs, auf über 72 Minuten verteilt. Es sieht fast so aus, als wäre im Hause WOMBBATH ein unerschöpflicher Quell an Kreativität entsprungen. Denn das sind alles komplette Songs, keine Intros oder so.
Die Band bewegt sich schon größtenteils im Bereich des klassischen Death Metals, agiert aber außerhalb der gängigen Schwedentod-Schiene der Marke „EntoGraMember“. Eher findet man Anleihen an BENEDICTION, GOD DETHRONED oder auch PESTILENCE. Grob umrissen. Die Scheibe braucht einige Durchläufe, da die Songs mit Ideen, Tempi- und Stilwechseln geradezu opulent ausgestattet ist, ohne jedoch zu überladen zu wirken.
Da gibt es treibende UfftaUffta- Parts und technische Elemente, getragenes Gestampfe und rasendes Gekloppe, sägende Gitarrenläufe und gruftige Friedhofsatmosphäre. Gut, einige Songs, wie etwa „The Seventh Seal“ oder „Departure From The Light“ wirken etwas sperrig, dafür ist „Inqisition Reborn“ recht traditionell eingängig gehalten, und dürfte sogar Melodic- Deathern gefallen.
Andere Songs, wie „Blindly They Follow“ oder „Breathe In The Flames“ ziehen eine schnelle Schneise in die Wälder, „Divine Pain“ schlittert sogar knapp am
Black Metal vorbei, während „The Dead And The Dying“ mit den Synths sogar etwas am Pagan Metal schrammt. Ab und an wird auch eine Geige zum Einsatz gebracht, wie in „The Age Of Death“. Mit dem abschließenden, durch einen leichten orientalischen Einschlag veredelten „On A Path Of Repulsion“, ist WOMBBATH zudem noch ein richtig fulminantes Finale geglückt, welches den Finger nach Ablauf fast automatisch zum Repeatknopf wandern lässt.
Insgesamt also ein recht vielseitiges, abwechslungsreiches Album, welches mit etlichen Überraschungsmomenten aufwartet. Die Scheibe gehört nicht zu den Dingern, die einen sofort bei den Eiern packen, und sie prügelt dich auch nicht brutal und heftig durch‘s Dickicht, weiß aber dennoch, zu begeistern. „Agma“ braucht etwas, um zu greifen, was vielleicht auch an der überbordenden Länge liegt. Death Metal Fans sollten der Scheibe definitiv eine Chance geben.
Anspieltipp: „The Law Of Everything“ und „Inquisition Reborn“
Bewertung: 8,8 von 10 Punkten
TRACKLIST
01. The law of everything
02. At the giant’s feet
03. The seventh seal
04. Inquisition reborn
05. Blindly they follow
06. A world of destruction
07. Misantropi och förakt
08. Breathe in the flames
09. The age of death
10. Oh fire of hate
11. In decay they shall all fester
12. Divine pain
13. The dead and the dying
14. Departure from the light
15. Scorned existence
16. On a path of repulsion