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SODOM – 40 years at war - The greatest hell of Sodom (2022)
(8.000) Olaf (9,5/10) Thrash Metal
Label: Steamhammer
VÖ: 28.10.2022
Stil: Thrash Metal
Zuallererst gratulieren wir uns mal selber, denn Review Nummer 8.000 steht in den Startlöchern und wie Ihr uns kennt nehmen wir da niemals irgendeine x-beliebige Band, siehe Cannibal Corpse, Paradise Lost, Macbeth oder Fifth Angel. Vor allem muss das Album, welches die runden Meilensteine markiert, schon etwas Besonderes sein und da haben wir in meinen Augen genau die richtige Scheibe im Petto. Also…here weg go!
Langsam fühle ich mich alt! 40 Jahre Tankard, auch Sodom machen die vierte Dekade voll und dafür haben sich die Ruhrpott Ikonen etwas ganz Besonderes einfallen lassen, denn statt einer angedachten Live-Scheibe hat sich Angelripper mit seinen Mannen durch den gesamten Sodom’schen Backkatalog gewühlt, sich selten oder gar nicht live gespielte Tracks rausgesucht und diese komplett neu eingespielt. Allerdings war den Jungs folgendes extrem wichtig:
„Wir covern die Songs eins zu eins, sprich: in exakt der gleichen Tonart und mit den Originaltexten. Natürlich sind wir heute bessere Musiker als damals, deswegen klingen die neuen Versionen tighter und aktueller. Aber die Arrangements der Songs wurden bewusst nicht verändert.“
Eine verdammt starke Idee, wenn man bedenkt, wie sich das damalig als Trio gestartete Urgestein der deutschen Thrashszene durch die Anfangstage gerumpelt hat und erst mit „Persecution mania“ seine ureigene Identität fand. Aber dazu gibt es am kommenden Donnerstag mehr, denn da spreche ich mit Tom, ganz oldscool via Festnetz (was das Ganze irgendwie noch authentischer macht) für Tales from the hard side - Vol.27. Aber zurück zu „40 years at war – The greatest hell of Sodom“.
Wo andere Bands einfach eine schnöde Best of rausrotzen, um so um die geneigte Käuferschicht zu buhlen, ist dieses mit 17 Songs verdammt reichhaltig bestückte Machwerk fast wie ein eigenständiges Album anzusehen, denn man stellt schnell fest, dass Granaten wie „Electrocution“, „Jabba the hut“, „Baptism of fire“ oder „Gathering of minds“ in ihrer neu eingespielten Fassung noch mehr knallen wie zu Originalzeiten. Klar hätte der Bandwagon-Fan gerne die üblichen Verdächtigen wie „Bombenhagel“, „Agent orange“ oder „Nuclear winter“ gehört, doch dazu hat Tom eine komplett eigene Meinung:
„Unser Ziel war es, von jedem unserer bisherigen Alben jeweils einen Song neu aufzunehmen. Nicht unbedingt die offensichtlichsten, sondern auch Raritäten oder Tracks, die wir nie oder sehr selten live gespielt haben.“
Und das haben Sodom geschafft. Sogar so gut, dass ich mich durch längst vergangene Werke durchgewühlt habe und feststellte, dass ein Album wie „Masquerade in blood“ vollkommen unterbewertet ist und mehr Aufmerksamkeit verdient hätte. Auch die richtig ollen Schinken der Sorte „Sepulchral voice“ oder das grandiose „After the deluge“ knallen richtig rein und gerade der letzte ist in seiner Entstehung recht emotional ausgefallen:
"Wir widmen diesen Song unserem kürzlich verstorbenen Freund und ehemaligen Gitarristen Uwe Christoffers. Mit diesem fantastischen Song, den er 1985 für SODOM geschrieben hat, bleibt er für uns bis in alle Ewigkeit lebendig. Wir werden ihn für immer in unsere rastlosen und schwarzen Herzen schließen."
Zwei Sachen erschließen sich mir aber nur bedingt: Warum hat man „In war and pieces“ noch einmal neu eingespielt? Ich finde, dass sich der Song nicht groß vom Original unterscheidet und ebenfalls hätte man auf den gerade erst vor 2 Jahren veröffentlichten „Euthanasia“ aufgrund seiner Aktualität verzichten können. Doch somit ist auf jeden Fall die Vollständigkeit gewahrt, was durchaus auch positiv anzusehen ist.
Bis auf den Umstand, dass ich mich bei manchen Alben eines anderen Songs bedient hätte, ist diese Neueinspielung eine grandiose Idee, die fantastisch umgesetzt wurde und vom ersten bis zum letzten Song irre viel Spaß macht, Auch wenn man sich an manchen Stellen in Erinnerungen schwelgend, verdammt alt fühlt. Danke für diese tolle Zeitreise und auf die nächsten 40 Jahre? Ich freue mich jedenfalls auf die anstehenden Live-Aktivitäten, denn…
„Wir werden nicht nur die Sodom-Klassiker spielen, sondern auch Fan Wünsche berücksichtigen. Wir starten einen Aufruf, welche Songs, die wir selten oder noch nie live im Programm hatten, die Fans hören wollen.“ Genauso kennt man Sodom: Fan-nah, ideenreich, tatendurstig und immer mit dem Blick zielsicher nach vorne gerichtet. Tom: „Wenn man ein Resümee der zurückliegenden vier Dekaden ziehen möchte, dann kann es nur lauten: 40 Jahre sind vorüber, aber wir sind immer noch da!“
Bewertung: 9,5 von 10 Punkten
TRACKLIST
01. Sepulchral voice (In the sign of evil)
02. After the deluge (Obsessed by cruelty)
03. Electrocution (Persecution mania)
04. Baptism of fire (Agent orange)
05. Better off dead (Better off dead)
06. Body parts (Tapping the vein)
07. Jabba the hut (Get what you deserve)
08. Gathering of minds (Masquerade in blood)
09. That’s what an unknown killer diarized (‘Til death do us unite)
10. Book burning (Code red)
11. Genocide (M-16)
12. City of god (Sodom)
13. Ashes to ashes (The final sign of evil)
14. In war and pieces (In war and pieces)
15. S.O.D.O.M. (Epitome of torture)
16. Caligula (Decision day)
17. Euthanasia (Genesis IXI)