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VANHELGD – Atropos Doctrina (2024)

(8.983) Patrick (9,0/10) Death Metal


Label: Dark Descent Records
VÖ: 12.07.2024
Stil: Death Metal






Die letzten beiden Platten von VANHELGDTemple Of Phobos“ (2016) und vor allem „Deimos Santuarium“ (2018) zählen für mich zum Besten, was die schwedische Death Metal Szene in den letzten 20 Jahren zu bieten hatte. Fernab vom typisch schwedischen Kreissägensound, setzen VANHELGD auf eine wesentlich düstere Komponente, lassen diverse, dem Black Metal recht nah stehende Elemente in ihren musikalischen Kosmos mit einfließen und erschaffen damit eine derart pechschwarze Atmosphäre, die im „Svensk Döds Metall“ seinesgleichen sucht.

Nun haben die Mannen um Coverkünstler, Sänger und Gitarrist Mattias Frisk, der bereits diverse Alben, u.a. von IMMORTAL, GHOST,KINGOFASGARD usw. visuell verschönert hat, nach sechs langen Jahren ein neues Album am Start. Der neue und mittlerweile sechste Todesstreich hört auf den Namen „Atropos Doctrina“ und auch dieses Mal sollten Fans der Band nicht enttäuscht werden. Ohne viel Schnickschnack hobeln die Jungs in gewohnt tiefschwarzer Manier mit „Saliga Äro De Dödfödda“ los und sofort findet man sich gefangen in dieser einzigartig morbiden Umarmung des Todes, welche nur VANHELGD zu kreieren im Stand sind.

Richtig fahrt nimmt die Reise durch die Unterwelt mit dem nun folgenden „Kom Döden Tysta Ängel“ auf. Hier wird zwar nicht der nächste Geschwindigkeitsrekord gebrochen, aber die schwedischen Todesfanatiker offenbaren mit ihren typisch und leicht melancholisch angehauchten Leadgitarren eine wunderbar umgreifende, nach Moder riechende Stimmung, für die ich diese Band so liebe. Das nun platzierte und ebenfalls völlig grandiose Doppelgeschoß, bestehend aus „Ofredsår“ und dem grenzenlos genialen „I Ovigd Jord“ schlägt in eine ähnliche Kerbe, glänzt wieder mit einem unheimlich feinen Gespür für Melodik auf der Leadgitarre und walzt sich mit einer brachialen und absolut Groovebetonten Brutalität durch den geschundenen Gehörgang und sorgt dort auf unbestimmt Zeit für reichlich Nachhall.

In der Mitte des Albums laufen VANHELGD zur grenzenlosen Höchstform auf und garnieren, unterstütz von ein paar perfekt platzierten Samples die Scheibe mit zwei Todesstößen, die uneingeschränkt als Hymne an den Gevatter durchgehen. „Atropos Hymnarium“ macht somit seinem Namen alle Ehre und bohrt sich unaufhaltsam durch die Schädeldecke, während der, fast als eingängig zu bezeichnende Sensenschwinger „Galgdanstid“ das entstandene Loch in der Außenhülle des Denkzentrums unbarmherzig weiter vergrößert.

Mit dem längsten Song „Grafjordsfrid“, in dem man sich förmlich, mit geschlossenen Augen, vollumfänglich genießend verlieren, beenden die Mannen aus Östergötland ein wahnsinnig intensives Album. Durch die außergewöhnlichen Vocals, die zwar definitiv im Death Metal verwurzelt sind, aber mit ihrer leichten „Van Drunen“ Note, eine abartig räudige Klangfarbe bekommen, hebt sich die Band ebenfalls eindrucksvoll von der Konkurrenz im Genre ab. Die Tatsache, dass dieses Mal sämtliche Lyrics in Schwedisch dargeboten werden, ist genau nach meinem Geschmack und unterstreicht das Alleinstellungsmerkmal der Band noch zusätzlich.

Aufgenommen wurde „Atropos Doctrina“ in den Endarker Studios unter den wachsamen Augen von Magnus „Devo“ Andersson (Ex-MARDUK), der sich auch für den Mix und das Mastering verantwortlich zeigte und damit VANHELGD einen passenden und ultrafetten Bombensound auf den Leib gepinselt hat. Beim Cover-Artwork hat es sich der Meister natürlich nicht nehmen lassen, persönlich Hand anzulegen und generiert auch hier, wie üblich eingefasst in einen edlen weißen Rahmen, einen wahren Augenschmaus.

Langer Rede, kurzer Sinn……… VANHELGD haben mit „Atropos Doctrina“ ein ultrastimmiges Album zusammengeschustert, welches aufgrund seines musikalischen Anspruches ein paar Hördurchläufe benötigt, um im malträtierten Kopf vollends zu zünden. Als Belohnung dafür, machen sich im Gegenzug relativ wenig Abnutzungserscheinung breit und somit steht einem Hörgenuss auf unbestimmt lange Zeit nichts im Wege.

Eine unausweichliche Kaufempfehlung für dieses Todesmetallische Highlight sei hiermit wärmstens ausgesprochen, denn die Jungs bieten mit ihrer Musik wieder einmal einen herrlich erfrischenden Lichtblick, der im oftmals recht gleichklingenden und mitunter schwer gesättigten Bereich des Death Metals stark heraussticht!

Anspieltipps: “Atropos Hymnarium” und „Millenium”


Bewertung: 9,0 von 10 Punkten


TRACKLIST

  1. Saliga Äro De Dödfödda
  2. Kom Dödens Tysta Ängel
  3. Ofredsår
  4. I Ovigd Jord
  5. Atropos Hymnarium
  6. Galganstid
  7. Kerernas Törst
  8. Gravjordsfrid



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