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WHITECHAPEL – Kin (2021)

(7.349) Stephan (9,0/10) Deathcore/ Modern Metal


Label: Metal Blade Records
VÖ: 29.10.2021
Stil: Deathcore/ modern Metal






Der Ripper hat wieder zugeschlagen. Die Herren WHITECHAPEL haben sich bereits zum fünften Mal mit Produzent Mark Lewis zusammengetan und im Homestudio von Gitarrist Zach Householder das aktuelle Werk „Kin“ in Stein zu meißeln.

Die erste Nummer startet noch ganz sachte mit Akustikgitarren und entpuppt sich schließlich als ganz solide modern Death Metal Nummer mit cleanen Vocals ab dem Mittelteil. Guter Einstieg. Darauffolgend bereits die erste Singleauskopplung in Form von „Lost boy“ schraubte die schon Erwartungen hoch. Dieser Track ist schnell, technisch, melodisch und progressiv zu gleich! Das Phil Bozeman einer der besten Extreme-Metal-Sänger auf diesem Planeten ist, stellt er mit diesem Song mal wieder bestens unter Beweis. Die Vielfalt in diesem Track ist unglaublich. Es hat alles, was man an WHITECHAPEL mögen kann. Schnelle Vocals, Grooves, Tremolo-Picking, zusätzliche Elemente wie harmonische Gitarren und großartige Clean-Vocals. Alle diese Dinge super miteinander verschmolzen.

Kürzlich erschien dann auch die 2. Auskoppelung mit „Bloodsoaked Synphony“. Phil Bozeman verarbeitet hier den Verlust seiner Eltern und den Schmerz, den er deshalb von klein auf in sich trägt. Nachdem er im Alter von 10 Jahren von seinem Vater durch eine (vermeintliche) Herzattacke frühzeitig Abschied nehmen musste, musste sich Bozeman nun auch noch mit der sich stetig verschlimmernden Alkoholabhängigkeit seiner Mutter herumschlagen. Als die ohnehin schon unter multipler Persönlichkeitsstörung leidende Frau obendrein auch noch immer mehr verschiedene Rauschgiftabhängigkeiten entwickelte, fand auch sie dadurch im Jahre 2000 ihr vorzeitiges Ende.

Phil, zu dem Zeitpunkt 15 Jahre alt, wuchs von da an bei seinen Großeltern auf, bis er auf eigenen Beinen stehen konnte. Schickes Video gibt es auch dazu. Ich sag nur die Textzeile „Come back to me“ fräst sich schon beim ersten Durchgang ein. Auch dieser Song kann mehr, als stupiden Deathcore. „Anticure“ hat einen ziemlichen Alternative Charme und kommt fast ganz ohne Growls und Shouts aus. Bzw. setzten diese nur einige Akzente zur Unterstützung.

Mit „The Ones That Made Us“ kommen die Wurzel der Band, wieder ein wenig mehr zum Vorschein. Solide Deathcore Nummer. Einen ähnlichen Ansatz, wie „Anticure“, zuvor, verfolgt auch „History is Silent“. Mit „to the Wolves“ haben wir wieder eine erstklassige Death Metal Nummer, getrieben von rasanten Blastbeats und seinen vorantreibenden groovenden Parts. Auch mit „Orphan“ geht man den Weg in eine eher Alternative Rock lastige Richtung, kann man absolut so machen. Das gitarren Instrumental „Without you“, dient kurz zum Luft holen, bevor mit „Without us“ nochmal die Zange angesetzt wird. Den Abschluss macht „der Titeltrack „Kin“. Er beginnt als melancholische Singer/Songwriter Nummer und steigert sich mit einigen Keys und druckvollen Gitarrenwänden, sowie geilem Solo dem krönenden Ende entgegen.

WHITECHAPEL, die einstigen Pioniere des Deathcore überschreiten mit „Kin“ definitiv Genregrenzen und das steht auch ihnen gut. Die Platte ist runder als ein Fussball. Handwerk, Talent, Stimme, Mix und Produktion. Dies alles hätte besser nicht ausfallen können. Musik ist und bleibt natürlich Geschmackssache. Den ein oder anderen Meckerkopf wird es immer geben, dennoch eine hohe Anerkennung für diese musikalische Qualität und Leistung.


Bewertung: 9,0 von 10 Punkten


TRACKLIST

01. I Will Find You
02. Lost Boy
03. A Bloodsoaked Symphony
04. Anticure
05. The Ones That Made Us
06. History Is Silent
07. To The Wolves
08. Orphan
09. Without You
10. Without Us
11. Kin





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