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WHOREDOM RIFE – Den Vrede Makt (2024)

(8.904) Patrick (10/10) Black Metal


Label: Terratur Possessions / Van Records
VÖ: 31.05.2024
Stil: Black Metal






So sehr ich die Frühwerke von GORGOROTH, SATYRICON, DARKTHRONE oder TAAKE verehre, umso mehr wurde mir über die Jahre hinweg bewusst, dass der norwegische Black Metal offensichtlich stark abgebaut hat. Während die ersten drei genannten Bands schon lange nur noch einen Schatten ihrer selbst darstellen, der mit jedem Album weiter verblasst, befinden sich TAAKE zwar noch auf dem düsteren Pfad der wahren Lehre, kamen aber mit ihren letzten Werken ebenfalls recht handzahm und belanglos daher.

Dementsprechend muss man schon etwas tiefer im Underground graben, um Bands zu finden, die den Spirit vergangener Tage perfekt in die Neuzeit zu transportieren vermögen. Die Zeit der großen Namen in der norwegischen Dunkelheit scheinen vorbei, aber mit solch grandiosen Kapellen wie MARE, NATTFERD, oder DOEDSVANGR kehrt die norwegische Szene zur Basis zurück und hält die Fahne des „True Norwegian Black Metal“ nach wie vor hoch in den eisigen Wind.

WHOREDOM RIFE, die seit 2014 ihr Unwesen treiben, reihen sich ebenfalls in diese Kategorie ein und befinden sich wirklich extrem nah am rohen, ungeschliffenen und ursprünglichen Sound, der diese Szene einst ausmachte. Kein Wunder, denn die beiden Hauptakteure sind wahrlich keine Neulinge im Genre. Multiinstrumentalist V. Einride saß z.B. von 1997 bis 2016 hinter der Schießbude von KEEP OF KALESSIN und Sänger V.R. steht seit 1996 bei der Black/Death Meal Band BLOODTHORN am Mikro. Die gleichnamige Debut EP, sowie die beiden folgenden Alben „Dommedagskvad“ und vor allem „Nid - Hymner Av Nat„, sind absolute Sternstunden des schwarzen Metalls und drehen auch heute noch sehr häufig auf meinem Plattenteller. Album Nummer drei „Winds Of Wrath „ fiel dann im Vergleich ein kleines bisschen ab, aber was die Herren auf „Den Vrede Makt“ abreißen, ist kaum in Worte zu fassen.

Schon der titelgebende Opener reißt in typisch schwarzmetallischer Manier alles hernieder. Nach einem atmosphärischen Gitarrenintro lässt das Duo die Hölle hervorbrechen. Sägende und klirrend kalte Gitarrenwände, höllisch rasende Drums und eine reduzierte, aber umso eindringlichere Melodieführung tragen den Hörer bis zum völlig grandiosen Refrain, bei dem die Band das Tempo etwas drosselt und sich im erhabenen Midtempo einer beispiellosen Epik unterwirft. Was für ein phänomenaler Start ins Album. Das folgende „Fiender“ nutz die gleichen Zutaten und so setzt sich auch dieser Song sofort und unaufhaltsam im Kopf fest. Auffallend ist die extrem gute Klanggestaltung des Albums, wobei vor allem der Bass unheimlich gut zur Geltung kommt. „Hevnens Rett“ startet mit einer gewaltigen Doublebass-Orgie, legt dann aber in Sachen Geschwindigkeit nochmal eine ordentliche Schippe drauf, bis die Mannen im Mittelteil wieder zur treibend stampfenden Midtempo-Messe rufen. Als absolutes Oberhighlight gelten für mich aber das abartig grandiose, in nostalgischen DARKTHRONE Phasen pendelnde „Phantom Sword“ und der ultrageniale Rausschmeißer „The Beautifull End Of All“, der sich zwar über die gesamte Spielzeit von über 11 Minuten im fast schleppenden Tempo voran wälzt, dabei aber so dermaßen eindringliche und die Seele einwickelnde Melodien offenbart, welche unvermeidbar dafür sorgen, dass ich alles um mich herum vergesse, mir alles scheißegal ist und ich mich im Kosmos von WHOREDOM RIFE völlig verliere! Wahnsinn. Gefühl in allerhöchstem Maße! Was für ein Monster von einem Song und ein Garant für Gänsepelle par excellence! „The Beautifull End Of All“ ist einer der besten und eindringlichsten Songs der letzten Jahre, ein Meisterwerk und eine Manifestation dessen, was WHOREDOM RIFE ausmacht.

Menschen, die wie ich dem Black Metal der alten Tage völlig verfallen sind und in permanenter Nostalgie schwelgen, kommen an diesem Meisterwerk von einem Album nicht vorbei! Alles andere als die Höchstnote wäre eine Frechheit und so zücke ich liebend gern die 10 Punkte! Ich bin restlos begeistert und Dank WHOREDOM RIFE kann ich mich, zumindest für die Dauer von „Den Vrede Makt“ in meine eigene kleine schwarze Welt zurückziehen, in der nichts wichtiger ist als diese grandiose Musik und das damit verbundene Gefühl! Vielen Dank dafür!

Anspieltipps: “Phantom Sword” und „The Beautiful End Of All”


Bewertung: 10 von 10 Punkten


TRACKLIST:

01. Den Vrede Makt
02. Flender
03. Hevnens Rett
04. Phantom Sword
05. Ravenous
06. The Beautyful End of All
07. Dead Man's Eyes




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