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DEAD TALKS – Veneration Of The Dead (2023)

(8.482) Patrick (9,0/10) Death Metal


Label: Apostasy Records
VÖ: 18.08.2023
Stil: Death Metal






Vor ein paar Wochen bin ich mehr oder weniger zufällig, durch eine Werbeanzeige von Apostasy Records auf die bis dato, mir völlig unbekannte Band DEAD TALKS gestoßen und deren erste Singleauskopplung hat mir spontan und unerwartet, sämtliche Locken aus dem Pelz geföhnt. Das lag jetzt nicht unbedingt am besonderen Innovationsreichtum der Band, aber dieser unfassbar drückende, verdammt fette Sound, diese endgeilen Gitarrenharmonien und die kräftig tiefen Vocals dieses relativ eingängigen Mid-Tempo Death Metal Stampfers fuhren mir einfach mit gnadenloser Brutalität durchs grinsende Fressbrett und sorgte dort für einige schwerwiegende Blessuren am Kiefer.

Eine kurze Recherche förderte zutage, dass sich die Death Metal Walze DEAD TALKS im Jahre 2019, aus der Asche der finnischen Todesstahlschmiede CORPSE MOLESTER CULT erhob, welche nun mit ihrem ersten Lebenszeichen in Form von „Veneration Of The Dead“ einen (hoffentlich) bleibenden Fußabdruck in der finnischen Death Metal Szene zu platzieren vermag. Prominentestes Mitglied der Band dürfte sicherlich ein gewisser Tomi Joutsen sein, der ja bekanntermaßen hauptberuflich am Mikroständer von AMORPHIS seine Brötchen verdient, allerdings hier, beim „sprechenden Tod“ die tiefgestimmte Axt schwingt. Das wars dann aber auch schon mit dem sog. Namedropping, denn die Mucke der gestanden Jungs aus Lohja, Uusimaa, hat derartige Aufmerksamkeit erhaschenden Titulierungen überhaupt nicht nötig.

DEAD TALKS verfallen auf ihrem Debütalbum niemals in einen Geschwindigkeitsrausch, ganz im Gegenteil, der Death Metal schiebt sich größtenteils im Mid-Tempo aus den Boxen und driftet des Öfteren auch mal gerne in den zäh kriechenden Doombereich ab. Aufgelockert wird die Sause durch herrliche, z.T. wunderschön verträumte Leadgitarren und einen unbändigen Groove, der sich ausnahmslos, wie ein roter Faden, durch die acht Songs des Albums zieht. Besonders gut funktioniert diese Rezeptur beim schön schleifenden Opener „Son Of The Nameless One“, dem irre drückenden „The End Of The Tunnel“ und dem, mit einem fantastischen Refrain ausgestatteten und absoluten Oberhit der Platte „Death´s Chaioteer“.

Wie bereits eingangs erwähnt, ist das Todesmetallische Gebräu von DEAD TALKS nicht sonderlich innovativ oder gar als völlig neu zu bewerten, aber dennoch, oder gerade deswegen, zelebriert einem „Veneration Of The Dead“ trotz der altbekannten Zutaten so dermaßen viel Spaß auf die Lauscher, dass es eine wahre Freude ist, diesem Dreher beim Rotieren beizuwohnen. Die Jungs haben es einfach drauf, verdammt eindringliche Songs zu schreiben, die sich ohne Unterlass und mit kräftigen Widerhaken versehen, unweigerlich im Gehörgang festkrallen und diese Tatsache ist allemal wichtiger, als das Death Metal Rad ständig neu zu erfinden. Zu all dem gesellt sich noch ein ultrafetter Sound, der die heimische Anlage mit voller Breitseite in Beschlag nimmt und an dem sich alle im Umkreis wohnenden Nachbarn seit Tagen ebenfalls ein recht eindrückliches Bild machen können.

Letztendlich kann ich es drehen und wenden, wie ich will, ich bin dem Sound der Finnen völlig verfallen und so pendle ich beim Hören von „Veneration Of The Dead“ permanent zwischen einer Melange aus andächtigem Kopfnicken und augenschließenden Genussmomenten hin und her. Auf der anderen Seite stehen diese mächtig gewaltigen Grooveausbrüche und die perfekt gestreuten Momente, in denen die Band den Fuß mal etwas mehr aufs Gaspedal legt, was unweigerlich zu einem nicht unerheblichen Bewegungsdrang führt, der mich faustreckend und Textzeilen grölend durch die heimische Bude spacken lässt und für so manche Verwüstung derselbigen führt.

Manchmal sind es eben die einfachen Dinge im Leben, die einem unfassbar viel Freude bereiten und so kann ich DEAD TALKS Debutalbum „Veneration Of The Dead“ einfach nur jedem Fan von schwer walzendem Death Metal, wärmstens ans Herz legen.

Absolut geiles, alles zermalmendes Album, welches sich definitiv in meine „Jahres Best Of“ einreihen wird! Kaufen und unterstützen!

Anspieltipps: “Death´s Charioteer” und “Son Of The Nameless One”


Bewertung: 9,0 von 10 Punkten


TRACKLIST




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