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AD INFINITUM – Chapter II – The Legacy (2021)
(7.400) Maik (6,0/10) Sinfonic Gothic Metal
Label: Napalm Records
VÖ: 29.10.2021
Stil: Sinfonic Gothic Metal
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AD INFINITUM aus unserem alpinen Nachbarland ist eine der Bands, die sich im sinfonischen Metal ihr Domizil eingerichtet haben. Nun ist die Sparte sinfonischer Metal ja auch schon recht weit gefächert, und bietet mittlerweile ein recht breites Spektrum an. AD INFINITUM agieren hierbei sozusagen im eher poppigen Bereich, mit recht wenig Gitarrenarbeit, dafür extrem viel Keyboards, und alles das auch mehr im liedhaften Bereich hart am Schlagerfach vorbeigesegelt. Gelegentliche Härteangriffe oder die sporadisch eingeröchelten Male- Vocals greifen dann eher in den Gothic-Bereich.
Insgesamt segeln die Schweizer hier eher in seichteren Gewässern, und bedienen eher die Düsterschlageraffinen. Ich meine, ich habe nichts gegen gelegentliche romantische Balladen wie „Inferno“ oder „Animals“, doch stellen diese Art Songs doch den Hauptanteil auf „Chapter II- The Legacy“.
Nun könnte man sagen, Godau, du alte Hackfresse, sei doch mal ein wenig aufgeschlossen! Und da antworte ich, Hey, Keule, das bin ich doch. Schließlich höre ich mir das Album nun schon zum dritten Mal an, und das sollte doch reichen.
Denn insgesamt sind die Songs schon gut, interessant und sauber arrangiert und nett. Aber Leute, sowas gibt es schon zuhauf. Da ist für mich nichts Neues und auch nichts besonders Aufregendes. Und obwohl alle Mitstreiter auf diesem Album inklusive der Sängerin, die eine wirklich schöne und tragende Stimme ihr eigen nennt, erstklassige Musiker sind, ist das Endergebnis doch nur mit recht viel Phantasie zum Metal zu rechnen.
Wenn die Dame mal ab und an etwas angepisst oder aggressiv agieren würde, würde das eine Menge Zuckerguss von diesem Album fegen. Die hätte die Stimme dazu. Gleichermaßen, wenn das Keyboard ab und zu mal daran denken würde, dass Metal hauptsächlich Stromgitarren bedeutet, und mal netterweise denselben etwas mehr Spielraum geben würde, könnte ich auch mehr mit „Chapter II- The Legacy“ anfangen.
So aber sehe ich ein poppiges, gothicmäßiges Pseudometallscheibchen, welches vor lauter chartorientierter Attitüde jegliche metallische Anwandlung einer belanglosen, austauschbaren Mainstreamanbiederung opfert. Musikalisch top. Aber eben kein Metal. Eher Düsterschlager mit sporadischen E- Gitarren. Und nur der kräftigen Stimme der Vokalistin erspart AD INFINITUM das Prädikat Trällerelsenmetal.
Anspieltipp: „Unstoppable“ und „My Justice, Your Pain“
Bewertung: 6,0 von 10 Punkten
TRACKLIST
01. Reinvented
02. Unstoppable
03. Inferno
04. Your Enemy
05. Afterlife
06. Breathe
07. Animals
08. Into The Night
09. Son Of Wallachia
10. My Justice, Your Pain
11. Haunted
12. Lullaby
13. Unstoppable (instr.)
14. Inferno (Instr.)
15. Son Of Wallachia (orchestr. Version)