STELLDICHEIN UNTER DEN EICHEN

Freitag   Samstag

Scheiß die Wand an...was war denn gestern nur im letzten Bier? Viele unbekannte Gesichter, die mir auf dem Weg zum obligatorischen Frühstück auf dem nahegelegen Bauernhof zuprosten, mich sogar namentlich ansprechen und mir glaubhaft versichern, was es doch gestern für ein schöner Abend gewesen sei. Ähhh...ja, kann gut sein...schade nur, dass meine Erinnerungen diesbezüglich etwas lückenhaft und verschleiert sind. Autsch.

Leider fängt es am Vormittag  nun doch an etwas zu regnen was mich dazu veranlasste, die neben mir zeltenden Misanthrope Monarch heroisch in meinem Zelt vor dem Ertrinken zu retten. Witzigerweise wollten wir uns alle schon am Vortag treffen, haben uns aber nicht gefunden, obwohl wir Luftlinie ca.5 Meter voneinander entfernt unsere mobilen Behausungen aufgeschlagen hatten. Sachen gibt's.

Eben besagte Band erklomm dann recht zeitnah die Bühne, um als Opener des zweiten Tages ihr aktuelles Epos "Regress to the saturnine chapter" dem Volk näherzubringen, was allerdings heute ein klein wenig schwierig war, denn erstens schienen noch viele mit den Nachwirkungen des gestrigen Abend am kämpfen und zum anderen ist es natürlich schwierig einen Sound live zu präsentieren, der auf 2 Gitarren abgestimmt ist, aber nur mit einer dargeboten wird, da sich Richie ausgrechnet an diesem Tag dazu entschloss, in den Hafen der Ehe einzulaufen. Welch fadenscheinige Ausrede. Doch die zum Quartett geschrumpften Ruhrpott Recken versuchten, das Beste aus der Situation zu machen und gerade Frontkolloss Chris machte dabei einen mehr als schlanken Fuß. Ok, das eine oder andere Mal gab es ein paar Schwankungen und Verspieler, doch gemerkt hat das neben der Band höchstens der Soundmann am Pult. Vielmehr waren die, die vor der Bühne standen, mehr als überzeugt und würden bei einem erneuten Auftritt mich an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit den Jungs einen erneuten Besuch abstatten. Ich fand's schnieke.

Die Zwickauer Ravenpath hatte ich bereits beim Chronical Moshers einmal live erleben dürfen und ich stellte verzückt fest, dass die Zwickauer sich ganz schön weiterentwickelt haben und noch mehr Power auf die sich durchbiegenden Bertinger Bretter brachten. Ging mächtig ins Gebälk und meinen Magen, der sich langsam wieder nach fester Nahrung sehnte. Ein Wunder, dass diese nach Einnahme nicht schlagartig wieder den Korpus verließ, denn mit den Holländern Hymen Holocaust kam nun die gewohnte Prise Grind zu seinem Recht, welche allerdings bei mir nicht einmal ansatzweise zum gewünschten Wohlfühl-Faktor führte. Im Gegenteil, denn die Truppe um Cliteater Frontmann Joost ging einem bereits nach kürzester Zeit so derbe auf die Ketten, dass ich lieber eine rosarote Fassbrause zu mir nahm, denn an Alkohol war heute nicht einmal ansatzweise zu denken, was bei dem hier Dargebotenen allerdings durchaus nötig gewesen wäre.

My darkest Hate, das todesbleiernde Projekt um Multi-Tausendsassa Jörg M.Knittel, hingegen war da ein ganz anderes Kaliber und begeisterte mich vom ersten Ton an. Da regneten derbste Riffs filigran auf die Leute hernieder, es rummste an allen Ecken und Enden, der Sound war fett und die Band in höchster Spiellaune. Jawolla, so muss das. Sahen die leider etwas wenig erschienenden Leute ebenso und streckten mehrfach vor Begeisterung die geballten Fäuste gen wolkenlosen Himmel. So soll das sein!

Was hatte ich mich nach dem Mörderabriss beim Headache Inside auf die Spanier gefreut und sie enttäuschte in keinster Weise. Crisix ist für mich DIE Thrash Metal Band der Stunde die genau weiß, wo Bartel den Most herholt. Juli Bazooka ist einer der geilsten Frontprollos in der Szene und auch seine Mitstreiter sind Virtuosen an ihren Instrumenten, was das Durchtauschen eben derer bei ihrem herrlichen Metal-Klassiker-Medley eindrucksvoll bewies. Der Pit raste, die Band ließ sich davon mitreißen und feuerte eine Salve nach der anderen ins Publikum. Der spätere Moshpit um die dann inmitten der begeisterten Masse agierenden Musiker war dann nur der Höhepunkt einer erneuten Performance, die ihresgleichen sucht. Nein, Crisix sind Thrash Metal Götter, da lass ich nichts auf mich kommen. Nächstenliebe beweisen die Jungs ebenso, entführten sie unseren Robsess dann auch noch backstage und fütterten ihn durch. Selten so einen glücklichen Menschen gesehen.

Nun also meine absolute Lieblings-Todesblei Combo, die noch nie einen schlechten Gig abgerissen hat und mich immer sofort gefangen nahm...doch schon beim knarzigen Intro merkte ich: Das könnte heute eventuell nach hinten losgehen. In der Tat, denn als Deserted Fear anfingen zu spielen, wollte ich meinen Ohren nicht trauen: Kaum Gitarren, der Bass viel zu laut und nicht einmal ansatzweise das, was man von der Thüringer Dampframme gewohnt ist. Schnell schob ich die Schuld auf den scheinbar tauben Mann hinter dem Mischpult, der mir den Spaß an meiner derzeitigen Lieblingsband zunichte machte, doch daran lag es nicht, wie mit Gitarrist Fabian im Anschluss eines wirklich mißlungenen Gigs, der allerdings in keinster Weise meine Liebe zu den Jungs schmälert, ausführlich schilderte. (Danke dafür...noch einmal...)

„Der Schuldige ist natürlich immer schnell ausgemacht, wenn eine Band mal scheiße klingt. Leider hat unser Mischer bei unserem RUDE Auftritt mit zwei technischen Problemen zu kämpfen gehabt, die während des Soundchecks nicht sofort auszumachen waren, weswegen wir mit einem "ma fix hingedrehten" Sound starten mussten. Wir konnten den armen Kerl von der Bühne aus schwitzen sehen und letztendlich konnte er die Show aber noch halbwegs retten. Ich selbst hab dann noch mein Übriges dazu beigetragen haha. Nachdem ich das Hotelbett am Nachmittag schon mal komplett vollgeschwitzt hatte, wollte ich es dem Fieber natürlich zeigen. Headbangen war zwar echt kacke und spielerisch war das dann auch nicht das Gelbe vom Ei, aber wie ich schon sagte "The show must go on!". Mit Blick auf die vielen Fans im Publikum war es sicher auch die richtige Entscheidung nicht abzusagen. Wir wären gern noch länger geblieben, das RUDE ist ein gemütliches Festival und ein einer tollen Gegend gelegen! Die Unterbringung war auf einem Bauernhof mit freilaufenden Hühnern (da fühlt man sich wie zu Hause) grandios!" [od]

Die letzten 3 Bands beim RUDE sollte es nochmal in sich haben. Den finalen Rundumschlag eröffneten Milking the Goatmachine. Leider nur zu dritt aber dafür mit dreimal so viel Power gingen die Ziegenköppe ans Werk. Wir Mäuse hatten kaum Zeit zum Verschnaufen und nicht nur wir auch die 6 Seiten Zicke war nur am herumspringen. Bei so viel Action machte es einfach nur Spaß sich das Konzert anzugucken. Eine Frage stand jedoch kurz im Raum....wenn Milking the Goatmachine nach Sucidal Angels spielen…ist es dann so als würde man Gyros mit Fetakäse überbacken essen? Hm....wäre evtl. ein Plan für das nächste Mal. Und Jungs wenn ihr das lest, Ja ich nehme es gerne in eurem Evil Knievel Helm zu mir.

3 Ziegen aus Goateborg und 3 Brasilianer, dass klingt nach einem tödlichen Doppel und das war es auch! Krisiun lieferten einfach nur ab und traten dabei nicht auf die Bremse. Ich persönlich fand zwar, dass sie ihre Show vom Headache Inside nicht toppen konnte aber gut wie auch wenn man quasi ein privates Wohnzimmerkonzert von ihnen gesehen hat. Wieder mal war das Highlight jedoch die Motörhead Cover Version von „Ace of Spades“.

Ich muss ja sagen, dass ich echt auf Entombed abfahre und es war anfangs natürlich schwer sich für Entombed A.D. zu begeistern aber spätestens nach der Show hatten sie mich. Knapp eineinhalb Stunden ballerten Lars und seine Jungs uns die Flaten aus der Fresse und überzeugte auf voller Linie. Ein absolutes Highlight war natürlich „Left Hands Path“. Die Band überzeugte durch Spielfreude, geilen Sound (warum haben sie den auf CD nicht?) und eine sympathische Ausstrahlung. Nach der Show ließ sich der gute L.G. Petrov noch von der Bühne brüllen, um noch ein paar Fotos zu machen und seinen Jack Daniels mit mir zu teilen. Ein Hammer Abend auf einem Hammer Festival ging zu Ende und damit auch mein erstes RUDE.[jw]

Statt Motörment am gestrigen Tag waren heute wie im letzten Jahr Powerslave an der Reihe, die zwischen den Gigs das Publikum mit Maiden Songs auf allerhöchstem Niveau erquicken sollten. Gelang natürlich auch, doch ich persönlich schaute mir diesmal nur einen Set an. Warum? Darum!

Es waren erneut 2 denkwürdige Tage mit einem leichten Auto- und Gehirnschaden am Samstag früh, hoch motivierten Bands und einer tollen Rundum-Betreuung, die wir im nächsten Jahr gerne wieder in Anspruch nehmen werden.Wir bedanken bei den Verantwortlichen, der Crew und allen Leuten, mit denen wir 2 Tage lang totale Action zelebrieren durften. Stay RUDE. Bis 2018! [od]

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