Marky nach dem Matsch nun im Sturm

TAG 1   TAG 2   TAG 3   TAG 4

Donnerstag, der „Big Teutonic 4“-Tag

Der Morgen begann mit einem lauten Schrei von Sveni: „Arrrgh! Wo sind meine T-Shirts? Habe ich die etwa vergessen? Und was soll das Powerwolf Shirt in meinem Gepäck??!!“ In einer Nacht und Nebel Aktion hatte ein, nicht namentlich genannter, Mitstreiter von uns, Sveni das Shirt in sein Gepäck untergejubelt und alle anderen Shirt anderweitig versteckt. Hö, hö, der Sveni trug trotz Protest das Powerwolf Shirt mit Fassung, es blieb ihm ja (fast) nichts anders übrig. Die Lacher waren jedenfalls auf unserer Seite!

Bevor die großen 4 des deutschen Thrash Metal ihre Aufwartung machen würden, starteten Dö und ich unsere musikalische Liveunterhaltung mit der Kyle Gass Band. Durch Tenacious D. dürfte Kyle Gass dem ein oder anderen schon ein Begriff sein. Wer nun meint Kyle ist ohne sein Sidekick Jack Black nichts wert, der hat keine Ahnung! Kyle und seine vier Jungs zündeten mittags um halb zwei ein Rock´n´ Rock Feuerwerk ab, das sich gewaschen hatte. Kyle Gass steht Jack Black im Punkto Entertainment in nichts nach. Äußerst unterhaltsam manövrierte er seine Band durch die Spielarten des Rock´n´Roll. Ob rockig und mit Blockflöte, oder in Mönchskutte zu Gospelklängen. Man wähnte sich regelrecht in einem 70er Roadmovie – geile Scheiße!

Die ersten im Bunde der „Big Teutonic 4“ waren Tankard auf der Pain Stage. Standesgemäß legten sie mit „Zombie attack“ los und gingen auf der Bühne ab wie Schmidts Katze. Allen voran Gerre, der immer wieder mal seine Wampe ins Publikum streckte, ständig über die Bühne rannte oder einfach an einer Kamerafrau hang, in die er sich spontan verliebt hatte. Da Schlagzeuger Olaf vor ein paar Tagen wegen Verdacht auf Schlaganfall ins Krankenhaus musste, half spontan der Gerd von Holy Moses aus. Hut ab, der zockte das Thrash Gewitter von Tankard gewaltig runter und so war es auch kein Wunder das bei „Empty tankard“ die ersten Stagediver des Tages unterwegs waren. Definitiv ein geiler, energiegeladener Gig und ein super Auftakt zum heutigen Thrash Metal Reigen!

Destruction waren die nächsten auf der Pain Stage. Sie hatte die Bühne in Rot und Schwarz getaucht und mit dem modifizierten Schädel der „Infernal overkill“ Scheibe auf den Backdrops versehen. Lang nicht so agil wie Tankard aber definitiv heavy präsentierten sich die Jungs um Thrash Ikone Schmier. Auch sie fanden mit „Curse the gods“ einen geilen Einstieg. Ihre Hits der Marke „Mad butcher“ oder „Total Desaster“ hielten die Meute auf Trapp. Im direkten Vergleich wirkten die technisch anspruchsvolleren und somit weniger zugänglichen Songs von Destruction jedoch nicht so mitreißend wie die von Tankard. Ich bin eh mehr ein Fan der alten und rumpligeren Platten von Destruction und kann mit den neu interpretieren Songs der alten Zeit nicht so viel anfangen.

Nach einer „Unterbrechung“ des Thrash Metal Reigens auf der Main Stage mit Black Stone Cherry, waren nun Sodom auf der Pain Stage an der Reihe. Eröffnet wurde ihr Best of Set mit „Agent orange“, definitiv ein gelungener Einstand. Das sie danach gleich ihre geile Coverversion von Trashmen´s „Surfin´ bird“, das schon die Ramones so herrlich nachspielten, hat mir sehr gut gefallen. Die Version von Sodom war allerdings deutlich deftiger, als die der Ramones. Sehr geil und ich, sowie auch der Rest der Anwesenden, waren warm gethrashed. Sodom waren in guter Spiellaune und die Crowdsurfer aktiv, selbst ein Metalhead im Rollstuhl ließ sich nicht Lumpen und surfte über die Menge. „Sodomy and lust“, „Remember the fallen“ und der Rausschmeißer „Ausgebombt“ waren meine Faves, abgefeiert wurde jedoch jeder einzelne Song. Sodom sind immer noch eine Bank und haben überzeugt. Danach war erst mal Pause angesagt.

Gegen 22:55 Uhr war es dann soweit, die Thrash Könige Kreator traten auf einer Headlinerposition des Festivals an und wurden ihrem Status in den kommenden 80 min. Spielzeit mehr als gerecht. Eine beeindruckende Bühnenshow, die hauptsächlich aus mehreren kleinen und großen Videoleinwänden bestand, unterstrich diesen Eindruck. Es ist für mich immer noch beeindruckend welch beschwerlichen Weg durch Hochs und Tiefs Kreator in den letzten Jahrzehnten gegangen sind und vor allem welch wachsenden Erfolg die Band die letzten Jahre verzeichnen konnte. Neben harter Arbeit, die sich auch in guten bis sehr guten Scheiben wieder fand, ist es vor allem auch der gute Chemie innerhalb der Band geschuldet, die Kreator voran brachte. Das Zusammenspiel von Mille und Sami ist der Wahnsinn und verleiht den Songs neben aller Raffinesse auch einen hohen Wiedererkennungswert. So ist es auch kein Wunder, dass bei Kreator Hits neueren Datums wie „Hordes of Chaos“ oder „Enemy of god“ neben so alten Gassenhauer wie „Extreme aggression“ und „Pleasure to kill“ hervorragend funktionierten. Das einzig Negative an der Show, war das Publikum. Selbst durch Milles peitschende Ansagen ließ sich die Meute nur zu einem kleinen und dürftigen Circle Pit animieren. Lag das am langen Festival Tag und den vielen Nackenmuskeln-strapazierenden Bands zuvor? An Kreator lag es definitiv nicht, die gaben alles und gehen unter den „Big Teutonic 4“ entschieden als Gewinner hervor und das mit Abstand. Gefolgt von Tankard und nur knapp dahinter Sodom. Destruction sind für mich einfach zu vertrackt und verhunzen ihre alten Hits durch zu verspielte Neuinterpretationen.

Mein persönlicher Abschluss am Donnerstag und ein Highlight des Festivals waren Death To All auf der T-Stage, die Tribute-Gedenk-Band zu Chuck Schuldiners Hinterlassenschaft. Mit an Bord waren Bobby Koelble (Gitarre), Steve DiGorgio (Bass), sowie Drum-Monster Gene Hoglan und der noch junge Max Phelps, der die Aufgabe, Chucks Gitarrenspiel und seinen speziellen Gesang zu imitieren, sehr gut umsetzte. Für mich fehlten in der sehr geilen Setlist höchstens noch „Lack of comprehension“ während Gausmann der Meinung war, dass sie mehr Songs von „Leprosy“ und „Spiritual healing“ hätten spielen sollen und James Murphy eigentlich die Gitarre hätte übernehmen müssen. Aber das ist jedoch Klagen auf hohem Niveau. Der Sound war fett und drückend und ich hatte die ganze Zeit Gänsehaut und spürte förmlich wie Chuck von oben mitbangte! Das war nicht nur eine Coverband, das war mehr!

TAG 1   TAG 2   TAG 3   TAG 4

Album der Woche

Album des Monats

Album des Jahres

70.000 Tons 2024

ZO präsentiert

The new breed

M M M

VERLOSUNGEN

wo wir sind

ZO SONGCHECK

V.I.P.

alter Z.O.F.F.

Join the Army

Unsere Partner

Damit das klar ist