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TAG 4 - SAMSTAG, 09.07.2022


Irgendwie war das Aufstehen heute schwieriger. Da wurde es eng mit der ersten Band und zuvor duschen und so. Aber Dö, wie auch ich, waren Punkt 11:20 Uhr vor der Rock Stage und lauschten den Klängen von STORM SEEKER. Ihr Piraten Folk Metal lockte doch schon eine beachtliche Zuschauerzahl vor die Bühne. Die ersten Köpfe wurden gebangt, auch wenn es noch weh tat. THOMSON sind ebenfalls eine deutsche Band und fahren eine ähnlich musikalische Schiene wie STORM SEEKER, nur das sie noch mehr authentischen 80er Metal in ihre Songs verpacken, was gleich mal mehr die Faust zum Recken brachte – coole Show!



Nach den ersten drei Songs von THOMSON setzten sich doch tatsächlich vier Grabenschlampen auf die Stühle des Autogrammstundenwagens von Metal.de. Gleich gesellten sich zig Fotografen hinzu, um das Spektakel zu fotografieren. Natürlich fanden sich auch etliche Metalheads, inklusive mir, welche die Chance nutzten, um sich eine Autogrammkarte der Grabenschlampen zu besorgen. Da gab es viele Lacher, Dankes- und Liebesbekundungen und ich konnte meinen Gruß von Patrick an seine Grabenschlampen-Kollegen überbringen – „Ah, der H. K.!“. Als wir den RHZ Merch-Stand nochmal aufsuchten, waren wir völlig überrascht. Der EXODUS Zipper kostete heute nun geschlagene 85 Euro. Das war doch ein klasse Schnäppchen gestern und Dö war abermals sehr im Freudentaumel.

Zu OBSCURITY packte ich meine Sachen. Ich wollte am Nachmittag noch rüber zum Tagesparkplatz fahren, um bei Dö zu nächtigen, wovon ich besser loskommen würde vom Festival. Allerdings wollte ich mir wiederrum APRIL ART noch reinziehen. Das lohnte sich auch. Die Band war in Rot gekleidet und machten mächtig Alarm mit ihrem hüpffähigen Alternative Rock. Vor allem Sängerin Lisa-Marie Watz war ein Flummi vor dem Herrn (oder eher die Dame – ma). Sie animierte ständig das Publikum zum Mitmachen und sorgte so für ein recht hohes Energielevel am frühen Nachmittag. Selbst die Pyros wurden in Rot gezündet. Rein aus female-fronted Sicht geht der Stageacting Pokal des Festivals deutlich mit Abstand an APRIL ART. Das war großes Kino!

Nach dieser Bewegungsexplosion hatten es AD INFINITUM nicht einfach mit ihrem Melodic Metal wieder Schwung ins Publikum zu bringen. Die Schweizer Formation um Sängerin Melissa Bonny bestehen erst seit drei Jahren und haben sich mit ihren zwei Platten den heutigen Festivalslot erspielt. Diese Professionalität setzten sie auch Live um.

Jetzt war das Umsetzen meines Fahrzeug angezeigt. Damit würde ich zwar EKTOMORF verpassen, da dieser Akt mich rund eine Stunde beschäftigte, die ich morgen früh jedoch sparen würde. Ich schaffte es zu den ersten Klängen von TANKARD mit „Rectifier“ vom „B-Day“ Album, wieder ins Infield. Dank der Sonne war es vor der Bühne wieder sehr staubig. Jetzt gab es endlich mal ordentliche Circle Pits, die zu Gassenhauern wie „Rapid Fire“ oder „Chemical Invasion“ hervorragend passten. Gerre und seine Mannen waren sehr gut aufgelegt und wirbelten ständig auf der Bühne umher.

Zum Ende gab es, eigentlich wie immer, noch „(Emty) Tankard“ zu kräftigen Headbangen. Für mich war es eine Art Befreiung von zu melodischen, oder zu derben Metal. Einfacher Thrash auf die Zwölf und gut ist das. TANKARD eröffneten den Thrash Reigen des heutigen Tages, wobei ich mich etwas ärgerte, dass dieses Billing am letzten Festivaltag spielen musste, an dem ich nicht mehr so recht saufen konnte, wegen Auto fahren. Das fiel mir sehr schwer, bei dem geilen Sound von TANKARD.

Im Anschluss spielten UNLEASHED auf der Dark Stage. Ihr schnörkelloser und recht eingängiger Death Metal war eine willkommen Abwechslung. So sah es auch das Publikum, das mit feschen Haarpropellern Songs wie „To Asgaard We Fly“, „No Sign Of Life“ oder dem Smasher „Midvinterblot“, abfeierte. UNLEASHED gehen immer und liefern wie immer sehr guten Death Metal ab.

INSOMNIUM senkten das Energielevel ein wenig mit ihrem teils verträumten Melodic Death Metal. Dies tat der Zuschauerzahl keine Abbruch, da auch hier in ruhigerer Weise mitgefeiert wurde. Die Finnen dankten es ihnen mit ihren Hits „Valediction“, „While We Sleep“ und „Heart Like A Grave“ als letzten Song.

Schwungvoller ging es weiter mit BETONTOD. Ihr schmissiger punkiger Deutschrock lockten viele Metalheads an, die in bester Feierlaune fast jeden Song textsicher mitsangen, bei Singalong Hits der Marke „Keine Popsongs!“ „Küss Mich“ oder vor allem „Glück Auf“. Da wurden breitbeinig die Bierbecher gegen den Himmel gestreckt und es wurde nach bester Möglichkeit mitgegrölt bei bestem Sommerwetter. Metal-Punker Herz, wat willste mehr und besser wie der ganze Deutsche Härte Kram.

Dann war es endlich so weit. Gary Holt und seine Bay Area Thrasher von EXODUS waren nun an der Reihe. Der Einstieg mit „The Beatings Will Continue (Until Morale Inproves)“ gelingt und der Soundmixer passt noch die letzten Einstellung an. Dann ging es weiter mit „A Lession In Violence“ und was soll ich sagen. Ich hatte wieder Gänsepelle. Die Meute vor der Bühne und ich waren am Abdrehen. Sound war nun erste Sahne. Die Band wechselte ab zwischen neuen und alten Krachern und Schwupps sind wir bei „Bonded By Blood“ gelandet. Die Thrasherhymne par excellence.

Zu „The Toxic Waltz“ zockte Gary noch kurzerhand „Raining Blood“ an, nur um wenig später in die Partyhymne umzuschwenken. Die Band war super aufgelegt und es war eine Freude Tom Hunting wieder an den Drums zu sehen, nach überstandener Krebstherapie – Fuck Cancer! Überraschend gut klang auch Zetro, der ja doch einige nicht so gute Kritiken bekam, zu seiner Quickstimme auf der aktuellen Platte. Jedenfalls war es eine reine Freunde die fünf mächtig abschädeln zu sehen auf der Bühne. Für mich definitiv ein Highlight des diesjährigen RHZ.

Eigentlich sollte der Thrash-Reigen ja nahtlos weitergehen mit TESTAMENT im direkten Anschluss. Die Band stieg auch (leider) gewohnt brachial laut mit „Rise Up“ ein und man hörte zunächst hauptsächlich nur den Bass und Chuck Billy´s Gesang. Nix von den Gitarren, oder vom neuen Drummer Gott Dave Lombardo auf dem TESTAMENT Drumhocker. Als dann beim zweiten Song „The New Order“ zweimal der Hauptsound ausfiel und man nur die Backline von der Bühne hörte, hatte ich die Faxen dicke. Wieso in aller Himmelswelt haben TESTAMENT solche massiven Soundprobleme Live?

Von meinen letzten paar Gigs, die ich von den Jungs live ertragen musste, war gerade mal einer im angemessenen Rahmen, ohne dass man auch da, von ein perfekten Mix reden konnte. Gibt die Band, oder der Tourmanager solche völlig überzogenen Soundeinstellungen vor? Hat der Mixer Tomaten auf den Ohren, oder was auch immer lässt den Gig von TESTAMENT in solch einen schlechten Licht erscheinen, was der Band nicht würdig ist?! Ihre Platte sind immer erstklassig produziert. Warum bekommen die das Live nicht hin? Mein Thrasher-Herz blutete und ich war maßlos enttäuscht, weshalb ich mir den Rest des Gigs nicht mehr antat.

Eine sehr willkommen Ablenkung von meiner Enttäuschung waren da KNORKATOR, welche nun die Rock Stage bespielten und eine sehr große Zuschauermenge anzog. Es war kaum ein Durchkommen von VIP-Bereich auf die gegenüberliegende Seite der Rock Stage, wo ich Dö nach dem Fotoshooting treffen sollte. Bevor das Treffen möglich war, drehten KNORKATOR den Spieß mal rum und luden nicht Zuschauer auf die Bühne, sondern die gesamte Fotografenmeute aus dem Fotograben. Das sah äußerst lustig aus und auch Dö hatte sichtlich seinen Spaß, die besten Bühnensituationen nah einzufangen.

Ein KNORKATOR Konzert ist immer ein buntes Potpourri aus unzähligen Hits und sehr lustigen Showeinlagen. Die Crowdsurfer-Flut erreicht hier ihren Höhepunkt und die Grabenschlampen hatten für 60 Minuten alle Hände voll zu tun. Mit „Zähneputzen, Pullern und ab ins Bett“, war als letzten Song alles gesagt und im Prinzip hätte nun, für mich, das RHZ 2022 beendet sein können.

Aber nein, es folgen noch EISBRECHER. Wieder so eine RHZ kompatible Band, die unzählige Leute anzog und nur mich kalt zu sein ließen. Klar kennt man diverse Hits wie „Verrückt“, „Was ist hier los?“ oder „Miststück“ von der Vorgänger Band MEGAHERZ, die alle mitsingbar und tanzbar sind. Darauf hatte ich aber wenig Lust.

Wesentlich mehr Lust hatte ich auf ACCEPT. Allerdings galt es eine lange, lange Wartezeit zu überbrücken, was meine Laune nicht hob. Doch es sagten sich noch die Veranstalter an, welche sich bei Publikum für die ununterbrochene Unterstützung mehrfach bedankten, wie auch bei allen Helferinnen und Helfer, rund ums Festival. Bis ACCEPT endlich anfangen konnten war es bereits weit nach 23 Uhr. Ich wollte mich eigentlich frühzeitig zurückziehen, doch ein paar ACCEPT Songs mussten noch sein. Es ging los mit „Zombie Apocalypse“, gefolgt von „Symphony Of Pain“, bis endlich ein erster alter Gassenhauer mit „Restless And Wild“ kam. Die Band hatten einen fetten, druckvollen Sound und Mark Tornillo war bei bester Stimme.

Bei „Overnight Sensation“ traten Dö und ich den Rückweg an. Wir vernahmen noch das Medley „Demon's Night / Starlight / Losers and Winners / Flash Rockin' Man“ (Medleys sind doof, besonders bei dieser Hitdichte – ma) bei einem letzten Bier am Tagesparkplatz. Bei „Prinzess Of The Dawn“ begann ich mit der Abendtoilette, um dann bei „Fast As A Shark“ bis „I´m A Rebel“ versuchen schlafen zu können, was natürlich nicht gelang. Zu gut waren die Songs und ich rätselte zum wiederholten Male, wie man den letzten Tag bei einem Festival gestalten könnte, damit man die Bands die man liebt, oder gerne hört, auch sehen und entsprechend abfeiern kann. Im Falle vom RockHarz Festival hätte ich einfach das Billing vom Donnerstag mit dem Samstag getauscht und ich wäre noch glücklicher gewesen. Ich vernahm selbst noch die ersten Klänge von ELUVEITIE, die ich auch gerne gesehen hätte und sehr schätze. Nun ja, es ist alles gesagt – gute Nacht!

Es war hypergeil mal wieder in voller Länge auf einem Metalfestival teilzunehmen. Im Falle vom RockHarz Festival war es für mich eine Premiere. Mir hat die Orga, samt VIP-Bereich sehr gut gefallen. Dass das Festival langsam aus allen Nähten platzt, konnte festgestellt werden und in diesen Zuge könnten die Veranstalter mal überlegen, ob der VIP/Handicapt People Zeltplatz vergrößert werden könnte und bitte, bitte, bitte, sorgt für einen vernünftigen Mobilfunk Empfang, das war dieses Jahr unter aller Kanone! Die Bandauswahl war auch sehr gut, wobei für mich die Höhepunkte: SEPULTURA, EVIL INVADERS, DESERTED FEAR, TANKARD und EXODUS waren.

Gleich danach feierte ich noch ab zu: AT THE GATES, KNORKATOR, IN EXTREMO, GRAVE DIGGER, PADDY AND THE RATS, APRIL ART und BETONTOD, ASENBLUT und BURDEN OF GRIEF.

Bleibt zuletzt nur noch die Teufelsmauer zu erwähnen. Sie gehört zum RHZ und fügt sich majestätisch ins Festivalbild ein. Aber warum bitte, müssen jeden Tag Völkerscharren da hoch wandern? Sicher hat man von da oben einen schönen Ausblick, aber im Suff die mühsamen Anstiege hochkrakeln lag mir fern. Jedenfalls vielen Dank an die Veranstalter und man sieht sich sicher im nächsten Jahr wieder, denn ihr habt euch empfohlen. Dank gilt auch Dö für´s Foto knipsen und an Steffi und Dirk für die äußerst amüsanten Unterhaltungen, das schreit nach Wiederholung.




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