TAG 2 - DONNERSTAG, 07.07.2022
Der Morgen begann mit der Message, dass Dö von der Quarantäne befreit ist und sich zum Mittag auf den Weg machen will. Juhu, und endlich gibt´s auch richtige Fotos.
Ich schaffte es doch tatsächlich zu ENEMY INSIDE, der ersten Band des Tages auf der Dark Stage. Alle in weiß gekleidet mit einer Frontfrau, machte sie mal mächtig Alarm mit ihrem Dark Alternativ Metal. Es war viel Bewegung auf der Bühne und die ersten Zuhörer gesellten sich vor die Bühne. Konnte man sich gut anschauen.
Zu GERNOTSHAGEN schlenderte ich durch den Metalmarkt, als es plötzlich wie aus Eimern schüttete. Schnell untergestellt und so leider GERNOTSHAGEN (Was ein doofer Name – ma) verpasst.
Mehr Laune machten da ASENBLUT. Die mit ihrem Blackened Pagan Metal für die erste gute Stimmung sorgten. Ihr Frontmann Tetzel machte mit seinem trainierten Oberkörper schon Eindruck und sorgte mit seinem Mannen für den ersten guten harten Sound an diesem Tag. Um HAMMER KING wurde schon viel Staub aufgewirbelt im Sinne, dass sie sehr gut mit Werbung in den einschlägigen Magazinen vertreten sind. Jetzt galt es zu beweisen, was sie Live auf der Pfanne haben. Erst kam so ein untersetzter Mann auf die Bühne mit zwei Hämmer und lief mit denen auf und ab, bei dem ich erst dachte, dass er vielleicht der Sänger ist.
Dann kam die Band und der richtige Sänger. Alle waren sie in römerähnliche Kleidung gekleidet und spielten ihren Soundmix aus GLORYHAMMER und etwas POWERWOLF. Nun ja, nicht gerade mein Cup Of Tea, weil der Sänger so eine arg pipsige Stimme hatte. Cooler war da schon der Basser, der ein richtiger Berserker war. Ebenso gefallen hat mir der Schlagzeuger, der wohl Schotte ist und stilecht mit Scotch zum Publikum salutierte. Ihr melodischer Teutonen Metal kam jedenfalls gut an beim Publikum an und es gab auch den ein oder anderen Tanz-Circle-Pit. Überhaupt eine Unart, wie der ursprünglich vom Hardcore kommende wilde Circle Pit von so gewissen Metalheads verweichlicht wurde. Geht gar nicht!
Von SCAR SYMMETRY nahm ich nur den Anfang mit. Die hatte ich noch gut in Erinnerung, schienen sich aber mittlerweile von einer Melodic Death Metal Kombo zu einer Groove-Core Band gemausert zu haben. Überzeugte mich jedenfalls nicht so sehr.
Mittlerweile hatte ich die Idee, Dirk nach seinem Zeltplatz Koordinaten zu fragen. Ihr glaubt nicht, wo der gewisse Herr residierte. Der reservierte Zeltplatz von Dirk war keine 10 Meter entfernt von mir. Ich musste nur aus dem VIP Campingplatz raus, schräg über den Weg, durch die erste Autoreihe durch und da saßen sie: Dirk, Steffi, Sören, Eike und rund sechs weitere Metalheads, die noch sehr lädiert vom Vorabend aussahen, aber schon wieder am Trinken waren. Dirk begrüßte mich mit einem vom Ravioli rot gefärbtem Mund, was mir den ersten Lacher abrang. Ich besorgte uns zwei Madness Brew und wir begossen unser erstes Treffen. So verpasste ich UNZUCHT und DARK FUNERAL.
GOITZSCHE FRONT zogen mit ihrem Deutschen Härte Sound viele Leute an. So Deutsch Rock kommt beim Metal-Publikum offensichtlich besser an, als wenn Bands mehr punkrockig sind, was mir wiederum besser gefallen würde.
Meister Dö hatte sich inzwischen gemeldet, dass er nun angekommen sei. Ich lief ihm entgegen, um ihm bei der Platzsuche zu helfen. Das gestaltete sich allerdings mehr als schwierig. Wir fuhren den Platz im Zickzack ab, nur um festzustellen, dass für einen sieben Meter langen Campervan kein Platz mehr auf dem Zeltplatz Gelände war. Im Austausch mit der Security wurden wir dann zum Tagesparkplatz geschickt. Dort parkten schon viele weitere Autos und es standen auch weitere Zelte dort. Wahnsinn, wie groß das RHZ geworden ist. Siffi, einer von der Veranstaltercrew meinte zu mir, dass auf dem RHZ dieses Jahr rund 22.000 Besucher wären und das Festival aus allen Nähten platzen würde. Immerhin konnte man sich so das größte Ostdeutsche Metalfestival schimpfen, da das RHZ sich immer einen Zuschauerbattle mit dem Full Force lieferte.
Leider verpasste ich so THUNDERMOTHER, von denen ich aus der Ferne nur noch den Coversong „Fight For Your Right“ von den BEASTIE BOYS hörte. Bis wir drin waren konnte wir von der VIP-Tribüne der Show von DARK TRANQUILITY folgen. Ein lässiger Auftritt bei einem abermals recht frischen Abend, im Liegestuhl der VIP-Tribüne. Völlig erstaunt glotze ich auf den Rücken eines Metalheads. Man sieht ja allerlei Kurioses, aber das hatte ich noch nicht gesehen, das schlug ja selbst den Typen mit dem „Helene Fischer Ultras“-Shirt. Der Typ hatte doch tatsächlich die Queen als Backpatch, neben allerlei typischen Metal Patches. Unglaublich, aber wahr. Man kann ja halten von der Queen, was man will, aber als Backpatch – mega!
Während SUBWAY TO SALLY spielten beäugten Dö und ich das Merchandise Angebot. Die RHZ Utensilien fanden auch hier regesten Absatz, so dass bereits heute nur noch ein paar wenige Motive zur Verfügung standen. Unser Augenmerk viel jedoch auf einen Zipper von EXODUS, den es bereits heute zu bestaunen gab. Wir ließen ihn uns zeigen und unser Einschätzung sollten sich bewahrheiten, der Schriftzug war hinten, wie vorne, gestickt. Wow, sah sehr geil aus. Allerdings stand der Preis noch nicht fest, da die Ware vorausgeschickt wurde und von der EXODUS Crew noch keiner anwesend war. Ok, morgen wieder checken. SUBWAY TO SALLY hatten nicht ganz so den großen Erfolg wie IN EXTREMO beim RHZ Publikum. Das tat der Show jedoch keinen Abbruch und Sänger Eric Fisch und seine Truppe hatten ihren Spaß und so auch die Anwesenden vor der Bühne. Das große Spektakel sollte ja noch folgen.
Keine geringeren als POWERWOLF zogen mit ihre speziellen „Best Of The Blessed“-Show, fast die gesamten 22.000 Zuschauer vor die Rock Stage (laut Aussage von Lars Thoke vom Time For Metal Webzine, Grüße – ma). Natürlich zogen POWERWOLF mit Songs wie „Fire And Forgive“, „Amen & Attack“ und „Demons Are A Girls Best Friend“ eine fette Messe ab, die von der Meute dankend entgegengenommen wurde. Alles lief perfekt bis auf einen Pyro, der wohl fehlzündete und einen kleinen Brand auf der Bühne verursachte. Kein Problem für die Stagehands, die das Feuer gleich löschten, so dass die Party weiter gehen konnte. Für Dö und mich nicht verständlich was so anziehend an der Band ist. Wir waren wohl die ein paar wenige, die das POWERWOLF Konzert nur von der Ferne ansahen.
Nach dem lauen Abend hatten wir beide keinen Bock mehr auf KNASTERBART und ließen Nacht mit Rum-Cola im VIP-Bereich ausklingen.