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ROCK HARZ 2023

MADE OF METAL, BEER AND FAMILY

vom 05. bis 08.07.2023 - Ballenstedt @ Flugplatz


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TAG 2 - 06.07.2023

EINFACH GESTRICKTE SAUFBOLDE UND DEUTSCHER FOLK METAL


Infinitas aus der Schweiz haben die Ehre, den zweiten Tag zu eröffnen. Erst mal geht es fünf Minuten später los und dann folgt noch ein instrumentaler Anfang, mit Bauchtanz Einlage, der Sängerin. Der Anfang endet, als, bis auf den Gitarristen, alle zu Salzsäulen mutieren. Dann endlich fängt die eigentliche Show an. Es gibt Metalcore (au Backe, böses Wort/Anm. Ma), der melodischen Sorte. Neben der growlenden und melodischen Sängerin Mary Crane, ist auch Savannah Childers ein Blickfang mit ihrer Violine, die eine besondere alte Form einer Violine hat. Während 20 Minuten vor dem Beginn der Show, sich nur etwa 20 Hansel an der vorderen Absperrung drängelten, war es zum Beginn der Show recht gut gefüllt vor der Bühne. Den RHZlern schien es zu gefallen. Ich fand es als Auftakt zum zweiten Tag ok.

Während ich so meinen Leib zur Geltung brachte, im Liegestuhl auf dem VIP-Aussichtspunkt und diesen Textabschnitt verfasse, machen die Delta Bats aus Nevada, äh, ich mein aus Mecklenburg-Vorpommern, schönen schnörkellosen Rock´n´Roll. Das fühlte und hörte sich recht locker an und war auch sehr unterhaltsam, was die drei Jungs da vom Stapel ließen. Das zog sich auch Alf Ator entspannt rein, welcher natürlich durch ein paar VIP-Fans immer wieder abgelenkt wurde, aber trotzdem seinen Spaß hatte.

Weil der Hunger mich zu meiner Sondennahrung trieb und ich auch mal eine Pause benötigte, trat ich den langen Weg von der VIP-Tribüne zum ZO-Basis Camp an. Die Band, welche bereits spielte, ließ mich doch innehalten. War das nicht Jen Majura (Ex-Evanescence) an der Gitarre? Wenngleich der melodische Metalcore Sound mich nicht sonderlich entzückte, gingen die Songs jedoch recht flott ins Ohr und es machte Laune dem Treiben auf der Bühne zu zuschauen. Ein Blick in die Festival Info belehrte mich Unwissenden eines Besseren. Neben Jen, sind bei der neuen „Supergroup“ How We End noch Sängerin und Growlerin Diva Satanica (Ex-Nervosa), sowie Sänger Jake E. (Ex-Amaranthe) am Start, als auch Gitarrist Tom Naumann von Primal Fear. Komplettiert wird die Band durch die (noch) NoNames Mitch Kunz am Bass & Synthies sowie Adde Larsson am Schlagzeug. Kein schlechter Auftritt. Mal kucken, was man von denen noch hört.

Nun war eine Auszeit aber dringend notwendig und ich ließ mich erst wieder blicken im Infield, als Mr. Hurley und seine Pulveraffen bereits am Spielen waren. Eigentlich wollte ich diesen unsäglichen Folk- Nonsens umgehen, aber offensichtlich war die komplette Besucheranzahl des RHZ vor der Dark Stage vertreten, so dass kaum ein Durchkommen war und ich, ob ich wollte oder nicht, natürlich mitschunkeln musste, um mich fortzubewegen. Das muss man der Band schon lassen, die wissen, wie einem das Publikum aus der Hand frisst.

Bis ich endlich im VIP-Bereich wieder ankam, waren leider die schönen Liegestühle Plätze auf der VIP-Tribüne belegt – Shit! Das hieß, dass ich mir Die Apokalyptischen Reiter im Stehen ankucken musste. Die Reiter sind eigentlich eine typische Band, die auf das RHZ passt. Etwas folkiger Metal mit deutschem Gesang. Sänger Fuchs hatte also ein leichtes Spiel, die RHZ-Meute nach Strich und Faden zu lenken und Band wie auch das Publikum hatten sichtlich Spaß an der Show. Erstaunlicherweise war es nicht mehr so voll vor der Bühne, wie noch bei den Pulveraffen. Entweder mussten sich viele erstmal ausruhen, oder wie meiner einer, die den Sound der Reiter nicht so eingänglich fanden. Die Songs waren oft zu verquer und die Band schien an ihrer Corona Jam-Session, welche sie unverändert auf Platte zauberten, auch Live weiteren Gefallen gefunden zu haben.

Anders und um ein Vielfaches befreiender hörte sich der darauffolgende Auftritt von Hämatom an. Klar bei Mitgrölsong wie „Gaga“ oder „Ficken Unseren Kopf“. Schon erstaunlich welche Stufen der Karriereleiter der oberfränkische Vierer bereits genommen hat. Die mitfeiernde Meute unterstrichen diesen Umstand und feierten ausgelassen weiter zu „Wir sind Gott“ und „Es regnet Bier“. Träumen darf man ja.

Das Tageslicht neigte sich langsam zu Ende und zur besten Showtime und zu abendlicher Sonne, durften Halifax finest Paradise Lost auf die Bühne. Keine Frage, dass nun alles, was die Mädels in den 90ern auf die Tanzfläche zog, zum Besten gegeben wurde. Ich mein „Faith Divides Us - Death Unites Us”, „As I Die” und „True Belief“ nacheinander, geil! Die Meute samt dem Marky sangen lautstark mit (Na gut, ich halt nur innerlich/Anm. Ma) und hatten mächtig Spaß. „No Hope in Sight“ und „Embers Fire“ läuteten das Ende ein, welches mit „Ghosts“ besiegelt wurde. Definitiv ein Highlight des heutigen Tages und sicherlich nicht nur für mich. Gut „Mouth“ hätten sie schon noch raushauen können.

Feuerschwanz, who the fuck are Feuerschwanz? Ich sehe meine These bestätigt, mit Coverversionen von „Dragostea Din Tei“ (O-Zone) und „Warriors Of The World United“ (Manowar), schlechter geht´s nimmer, dass der einfach gestrickte Saufbold am besten zu Dünnpfiff wie „Untot Im Drachenboot“ oder „Bastard Von Asgard“ abfeiern kann. Ich verstehe das nicht.

Ich hätte mich schon längst zurückgezogen, würde da heute nicht noch In Flames aufspielen. Immerhin ging es bei den Schweden zuletzt wieder härter zur Sache. So sprang den Funke sofort auch über und die RHZler feierten und bangten, was das Zeugs hielt. Dies war kein Problem, zumal stimmig zwischen altem, und neuen Material abgewechselt wurde und auch ihre Hits wie „Cloud Connected“ und vor allem „Only For The Weak“ nicht zu kurz kamen. Mir gefallen In Flames am besten, wenn sie schön kloppen wie zu „The Great Deceiver“, „Foregone Pt. 1“ und „State of Slow Decay“, um nur die drei Songs vom letzten neuen Album zu nennen. Punkt, Satz und Sieg, geht heute an In Flames, die ihre Songs mit einer fulminanten Lightshow untermalten. Wer benötige da schon Videolinewände, oder unzählige Feuersäulen?

Nach diesem Highlight konnte es eigentlich nur bergab gehen. Und siehe da, Skald, welche als nächstes am Start waren, gingen den Pfad des Stimmungskillers. Nun ja, Skald spielen coole Mucke, um entweder Bären zu jagen in den skandinavischen Fjorden oder um sich von einem Urwaldstamm in den Schlaf trommeln zu lassen. Ich würde da jetzt gerne zweiteres vorziehen, wenn da nicht Onslaught noch wären. Blöde Planung.

Aber siehe da, lass „Let There Be Death“ ertönen und ich bin wieder glücklich. Nur der Soundmann sollte geköpft werden. Der Sänger, samt seiner Gitarre hört sich sehr dünn an, aber dafür ballerte das Schlagzeug alles zu. Da hatte wohl die Mischer-Pfeife von Testament die Regler unter seinen Fittichen. Das schadete voll dem Auftritt von Onslaught und vermiese mir die Laune, weshalb ich frühzeitig das Weite suchte. Gute Nacht.


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MARKY

Fotos: Dominik Müller


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