Alben des Jahres 2023

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ROCK HARZ 2023

MADE OF METAL, BEER AND FAMILY

vom 05. bis 08.07.2023 - Ballenstedt @ Flugplatz


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TAG 4 - 08.07.2023

THE END IS NEAR


So, oder so ähnlich fühlt es sich an, wenn man schon um 11:20 Uhr auf der Matte stehen musste, wegen einem Pflichttermin vor der Main Stage. Es spielten Voodoo Kiss als erste Band des Tages. Es war erst mal noch recht Licht vor der Bühne, aber als die Band begann, krochen die RHZ´ler wie Maulwürfe aus dem Boden und so fanden sich doch schon wieder schnell ein paar hundert hartgesotten Metaller vor der Bühne ein.

Voodoo Kiss sind eine Band aus Süddeutschland und haben keinen Geringeren als den Chef vom Ganzen vom Summer Breeze Open Air am Schlagzeug. Voodoo Kiss machen traditionellen Heavy Metal, das vor allem durch den teils zweistimmigen Gesang von Gerit und einer Gastsängerin lebt. Die Band existiert seit 1995 und war natürlich aufgrund des stetig wachsenden Summer Breeze Festivals nur marginal in Erscheinung getreten. Erst seit letztem Jahr, mit einem Auftritt auf dem Summer Breeze Open Air, kam der Stein wieder ins Rollen. Sänger Gerrit ließ sogar verlauten, dass es nächstes Jahr eine neue Platte geben wird. Den Anwesenden hats gefallen, mir auch. Gut gemacht.

Die zweiten im Bunde waren Soulbound aus der Stadt, die es nicht gibt, die mit ihren deftigen Metalcore, viel Zappel-Willige vor die Bühne zogen. Der Sound war recht eingängig und eine große Spiellaune ließen einen respektablen Auftritt entstehen. A Live Devided sorgten im direkten Anschluss nun abermals für Abwechslung mit ihrem Dance-Metal. Ihr „Metal“-Sound, der mit grundlegenden Elektrosounds untersetzt ist, war gut tanzbar, was die RHZ´ler mit freudigen „Tanz-Bangen“ quittieren. Eine brandneue Platte hatte die Band auch im Petto, so dass man sagen kann, es läuft rund für die Band.

Im Zurückgehen zum Camp, nahm ich Ohrenfeindt noch mit. Nach dem ganzen modernen Zeugs, tat schnörkelloser Rock´n´Roll einfach mal wieder gut. Ich musste aber leider schon Packen, weil ich am Abend noch zurück nach Berlin fahren musste, wegen einem wichtigen Termin am nächsten Tag. Somit nahm ich zum Schluss noch Wind Storm mit, was allerdings so nichtsagender Party Metal war. Da wollte ich meinen Abschluss doch lieber mit Legion Of The Damned haben.

Die Jungs aus den Niederlanden ließen jedoch auf sich warten. Was war passiert? Im Nachgang konnte man erfahren, dass es unterwegs eine Panne gab, weshalb die Legion Of The Damned rund 20 Minuten später anfingen. Das nervte mich zwar, weil ich losfahren wollte, aber ich wurde schnell besänftigt mit hartem Death-Thrash Metal. LOTD konzentrierten sich in ihrem verkürzten Set auf ihre aktuelle Platte „The Poison Chalice“ und mischten innerhalb kürzester Zeit einen ordentlichen Moshpit auf. Sehr geil und ein gutes Ende für mich, in der Hoffnung nächstes Jahr wieder Gast sein zu können.

Ich hatte vor meiner Abreise noch geklärt, ob Dö mir von den restlichen Bands des Tages ein paar Infos zu kommen zu lassen könnte, damit der Bericht vollständig werden würde (wohlwissend, dass ich nicht alle RHZ-Bands erwähnt habe/Anm. Ma). Was ich dann innerhalb der nächsten Tage von Dö zugesandt bekam, könnt ihr nun selbst lesen. Er hatte mir nicht nur Stichworte geliefert, sondern gleich selbst einen Bericht geschrieben. Natürlich wurde der Text inhaltlich nicht von mir verändert, sondern nur in Form gebracht. Film ab für den Dö als Redakteur Neuling. (Ma)

Carcass sind Carcass halt, das Gefrickel der Mannen um Jeff Walker ist für uns so das Härteste, was das RHZ heute zu bieten hat. Wenn man Ariane (Pixelschubse Kollegin) glauben mag, sie kannte Carcass nicht: „Oldschooliger geht's doch nicht“ (O-Ton Ariane/Anm. Dö), wäre das Geknüppel der Herren sowas wie Jazz-Metal? Jeder spielt irgendwas, aber es passt nicht so recht zusammen. Mir jedenfalls hats getaugt und liebe Ariane, ja leichte Abweichungen konnte man schon hören. Oder es lag am Gerstensaft, dem die Herren vor ihrem Auftritt wohl nicht gerade abgeneigt waren. Aber das ist Carcass, Knüppel aus dem Sack und Bass- und Drum-Gedresche.

Ich bin ehrlich, ich hatte noch nie das Vergnügen Lacuna Coil zu sehen, oder ich kann mich aufgrund des Gerstensaftkonsums nicht mehr erinnern. Die Mannen um Cristina waren im gewohnten Corpsepaint und schaffen es direkt, den Funken im Publikum überspringen zu lassen. Auch wenn der Basser wohl ein paar kleinere Probleme mit seiner Monitorbox hatte, die flugs vom Bühnentechniker gelöst wurden, würde ich auch schleunigst machen, sonst wäre der Kopf ab bei dem Gesichtsausdruck. Eins kann man sagen Christina hat eine ausgesprochene gute Bühnenpräsenz. Beide Shouter, äh Clearer, ergänzen sich perfekt.

Meine Jugendband, hüstel, hüstle oder so. Mia hatte heuer keine Diva Allüren. Wobei ich mir schon Sorgen machte, nachdem der Mikrofonständer, samt Kabelage den direkten Infight für sich gewinnen konnte und zu einem stilistischen Faceplant sorgte. Aber nix da, schnell wieder aufgesprungen und die Klassiker rausgeknallt, u. a. „River Runs Red“. Komischerweise müssen wohl alle Ami-Bands immer einen ordentlichen Teil der Spielzeit nutzen, um Ansprachen zu halten. Da wechselten sich Mia und ihr Gitarrero munter ab. Zum einen ging es um 30 Jahre Life Of Agony zum anderen um das Geschäkere von Mia mit einer „You are looking gorgeous“ gekleideten Damen in der Frontrow, oder war es eine der Fotografinnen? Man weiß es nicht.

Allemagne douze points, äh zero points. Da war ich mal gespannt, vor allem aus Sicht der zephyrschen Pixelschubse wie das werden würde mit Lord of the Lost. Aber was musste ich sehen, nix mit „blood and glitter“ Outfits. Da kommen die Jungs um Chris Harms, mit schwarzem Latex und Strampler, eingepackt in Zellophanfolie daher. Musikalisch sind sie nicht mein Ding, aber Bühnenshow können sie und klar bringen sie ihren ESC-Nullpunktesong, der vom Publikum gefeiert wird.

Mittags dachte ich mir schon, was fahren die noch für Pyros, Flamjets hier auf?! Ah, für Saltatio Mortis. Na Klasse, einmal Barbecue der Pixelschubsen. Oder nennen wir es mal Schwanzvergleich mit Johan´s Mannen von Amon Amarth. Die mit deutlich weniger Flamejets auskamen. Man kann von der Truppe um Alea halten, was man will, das Publikum haben sie im Griff und geben von der ersten Minute Vollgas. Auch wenn man bei Alea schon das eine oder andere Kaltgetränk in der Stimme hört, dass er sich auf RHZ unter der Woche reingepfiffen hat. Da kam ein Gastauftritt von Cristina von Lacuna Coil gerade recht. Saltatio Mortis mein Ding? Definitely not! Trashidiot und so Scooter Döp-Döp-Lieder braucht kein Mensch.

Eigentlich sollte ich gleich mit Amon Amarth weiter machen, aber es folgte die obligatorische Ansprache ans RockHarz-Volk eigentlich… . Für mich der emotionalste Moment auf dem diesjährigen RockHarz Open Air. Das komplette Team, so weit wie möglich auf der Bühne und los gings, aber man merkte sehr schnell, dass eine gedrückte Stimmung herrschte. Das Team war unvollständig. Im Vorfeld des RHZ erlitt Dirk Lehberger (Festival-Booking) einen Herzinfarkt, an dem er verstarb.

Sichtlich um Fassung bemüht würdigte Buddy Kohlrausch seinen verstorbenen Kollegen und Freund. Aber leider ereilte das RHZ-Team ein weiterer Schicksalsschlag. Die Cateringchefin hatte während des RHZ einen tödlichen Autounfall. Alea (Saltatio Mortis) nahm Buddy in den Arm und deutete in Richtung Publikum das Herz Zeichen, auf das die RHZ-Familie auch gern nachkam. Zu Ehren der verstorbenen Teammitglieder wurde das Infield in ein Lichtermeer mit Feuerzeugen und Handylichtern verwandelt. Stille – Gänsehaut-Moment. “Made of Metal, Beer and Friends”? Ich würde sagen: “Made of Metal, Beer and Family”.

Der Schwanz-, äh Feuervergleich mit Saltatio Mortis geht an Amon Amarth. Klar haben Saltatio Mortis mehr Flammen, aber die Mannen von Johan have more balls! Flamejets zum Grillen von sich selbst und den im Graben befindlichen Grabenschlampen und Pixelschubsen. Das Bühnenlayout mit Wikingerstatuen, Helm, Schiff und bei „Great Heathen Army“ noch ein paar Breitschwertschwinger. Den Skandinaviern macht halt keiner was vor, bezüglich einer fetten Bühnenshow. Wobei irgendwann im Set es zu einem verächtliches „Pfffft“ von Johan, nach der obligatorischen Trinkansprache gekommen ist.

Nachdem das Volk wohl nicht so wie gewünscht interagiert hat, wobei es kam, relativ schnell das „Skol“. Stimmlich und in Sachen Bühnenpräsenz ist Johan eine Macht und laut Ariane sieht er auch so hübsch aus, dass er locker als Weihnachtsmann verkleidet durchgehen würde. Jup, Weihnachtsmann mit Breitschwert und ein Knecht Ruprecht, der mit der Axt einen Blutadler an die nicht braven Blagen verteilt.

“It´s fucking late, I´m old, I´ve should been in bed at this time…”, grins! Phil Campbell and the Bastards knallen einen Hit nach dem anderen raus von Motörhead, z. B. „Ace Of Spades“ oder „R.a.m.o.n.e.s“. Klar ist es nicht mehr so voll wie bei Saltatio Mortis oder Amon Amarth, aber was solls – They play fucking Motörhead!!! (Dö)

Fazit Marky:

30 Jahre und kein bisschen leise. Das RockHarz Open Air hat sich die über die Jahre zu einer festen Festival Institution gemausert und schimpft sich schon länger als das größte Festival in Ostdeutschland. Für 2024 kann man jetzt schon (September 2023) „restlos ausverkauft“ vermelden, so dass einer erneuten spektakuläre Open Air Sause nichts im Wege steht. U. a. Kreator, Hammerfall, Dirkschneider, Hatebreed oder Amorphis sind schon bestätigt. Aber zurück zu diesem Jahr.

Man merkt an alle Ecken und Kanten, die jahrelange Festivalerfahrung, dass Alles wieder so reibungslos und gut organisiert von Statten ging. Wenngleich mich der ganze Folk-Metal Kram nervt und meiner Meinung nach, zu viel vertreten ist, sehen das die andern 23999 Anwesenden sicherlich anders und dass macht das RHZ ja auch aus. Meine Bandtechnischen Höhepunkte waren dieses Jahr Knorkator (äußerst gelungene Überraschung), Blind Guardian (für versöhnlicher Auftritt), Arch Enemy und In Flames (gewohnt sehr brachial professionelle Shows), Paradise Lost und Airbourne (Noch genauso geil wie früher), Destruction (hätten mehr Spielzeit verdient, zu ihrer Jubiläumsshow). Gesehen hätte ich noch gerne Amon Amarth, was durch meine frühere Abreise leider nicht mehr möglich war.

Metallische Grüße und mein großer Dank geht raus an meinen Partner in Crime, Redakteur-Lehrling und Ober-Pixelschubse Dö, für Unterkunft und allerlei anderen Nonsens. An Siffi und die ganze RockHarz Orgacrew, die wie immer einen grandiosen Job abgeliefert haben. R.I.P. Dirk Lehberger und die Cateringchefin und wenn ich mir noch was wünschen darf für 2024, dann wären das Body Count auf der Bühne und das VIP/Disabled Camping bitte näher an den VIP-Bereich im Infield ran. “Made of Metal, Beer and Family”! (Ma)


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MARKY

Fotos: Dominik Müller


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