Zum Jubiläum mal etwas Besonderes, denn konträr zu den vergangenen Jahren begann die 25.Ausgabe diesmal an einem Donnerstag, der laut Meteorologen am späteren Abend etwas feucht werden sollte. Doch das sollte, sofern es eintraf, niemanden stören, denn in diesem Jahr wurde der von vielen geliebte, von mir eher verhasste Hangar wiederbelebt, damit zum Geburtsgag ein paar mehr Bands spielen konnten.

Wir pilgerten eigentlich in der Absicht Richtung Protzen, lediglich den in meinen Augen etwas unglücklich am ersten Tag platzierten Gutalax unsere Aufwartung zu machen, doch dazu später mehr. Natürlich rannten wir vielen bekannten Gesichtern in die Arme, wobei das Wiedersehen zwischen unserer Freundin Isi und Sören ein sehr herzliches war, spielte man beim letzten Mal noch gemeinsam mit Lego.

Den Opener des Wochenendes, Hellstoned, verpassten wir noch, doch bei den Punkrockern von Sördlich standen wir im bereits jetzt muffigen duftenden Wellblech-Palast und lauschten den lustigen Klängen dieser ansonsten eher untypischen Band für das POA. Der Drummer verbrachte die meiste Zeit im Stehen, ähnlich wie das vor der Bühne befindliche Fußvolk, welches sehr wohlgefällig mitwippte. Ungewöhnlich (also die Bandauswahl), aber verdammt unterhaltsam.

Das Geballer von Ranzer schallte ebenfalls der gefällig über den noch recht leeren Platz vor dem Hangar, doch nachdem wir uns erst einmal mit Merch von Gutalax eingedeckt hatten, harrten wir auf den Beginn der Show von ebenjenen Grindkönigen aus Tschechen, die dann trotz des Ausfalls ihres Intros auf die Bühne stürmten und den Leuten das boten, auf das sie sehnsüchtig warteten: Grindcore vom Allerfeinsten.

Die vorher aufgepumpten Strandbälle flogen durch die Halle, Konfettiregen ergoss sich über das tobende Volk und ob man das Quartett mag oder nicht: Die Show ist immer vom Allerfeinsten. Dennoch wäre ein Auftritt auf der Außenbühne durchaus sinnvoller gewesen, denn der ziemlich ausufernde Pit war durchzogen vom stressmachenden Vollidioten, die wild mit dem Armen rudernd, den an der Seite Stehenden irgendwann nur noch auf die Ketten gingen. Dementsprechend gab es sogar für einen vorher mehrfach Ermahnten eine Schelle und einen Gratisflug in die Mitte des ausrastenden Pits. Vollidioten!!!

Gutalax waren davon weniger beeindruckt und ballerten Hits wie "Poopcorn" oder den beliebten "Diarhero" in die Halle, die den Jungs gänzlich aus der Hand fraßen. Selbst mein Sohn als Debütant einer Gutalax Show war gänzlich aus dem Häuschen und brummte auf der ganzen Rückfahrt die lieblichen Melodien der Grinder vor sich hin. Ein komplettes Foto mit der Band gab es auch noch und somit war die Mission des ersten Tages erfüllt, da wir uns den Münzer schenkten.

Schöner, wenn auch kurzer Auftakt am Donnerstag, der als Warm Up durchaus seine Berechtigung hatte, dennoch dafür sorgte, dass ich am Morgen danach felsenfest der Meinung war, es sei Samstag.