Redaktionspoll 2016 - Unsere Top 25
Meine Fresse, das war ein Akt! Natürlich dem Umstand geschuldet, dass wir nunmehr ein paar mehr Redakteure sind und somit die Auswertung des Polls gut einen Monat in Anspruch nahm. Dabei wurden insgesamt 184 verschiedene CDs benannt, 4 Kisten Bier getrunken, unzählige Änderungswünsche verarbeitet ("äääh..kannste nicht nochmal? Ach nee, nimm lieber die...ich kenne gar keine 10 CDs), Nerven strapaziert und am Layout gefeilt. Außerdem tauchten illustre Bands auf, von denen selbst ich noch nie was gehört habe (Dreadnut Inc., Jahcoustix). Ich persönlich bin etwas enttäuscht, dass sich zum Ende hin die üblichen Verdächtigen durchgesetzt haben, doch auch die kleinen sind stark vertreten, allerdings nicht ganz vorne...vielleicht ja nächstes Jahr.
Es war ein gutes, wenn auch nicht übermäßig starkes Jahr im Heavy Metal, allerdings mit einigen echten Überraschungen, dafür aber auch mit knallharten Rohrkrepierern. Eine Asphyx wäre früher zum Beispiel viel weiter vorne gelandet, was nicht heißen soll, dass sie schlecht ist...aber...nunja...
Geschmäcker sind bekanntlich wie Arschlöcher...jeder hat eins und somit beschließe ich diese Einleitung und überlasse Euch unsere Redaktions Top 25, die in meinen Augen einen tollen und repräsentativen Querschnitt unserer Mädels und Jungs bietet, die sich im abgelaufenen Jahr für Euch den Arsch aufgerissen und die zarten Fingerchen wund geschrieben haben. See U in 2017!!! Olaf
BEWERTUNG:
Platz 1 = 10 Punkte / Platz 2 = 9 Punkte und so weiter. Ebenfalls wurde notiert, wie viele unserer Redakteure jeweils ein Album in ihre Top 10 aufnahmen. Beispiel: Decembre Noir hatten 8 Redakteure in ihrer Top 10 = 8 Zusatzpunkte. Uada fanden 4 erwähnenswert = 4 Punkte und so weiter. Bei einen dennoch auftretenden Gleichstand entschied die Punktzahl des Einzelreview. Höhere Bewertung? Ein Zusatzpunkt / bzw. bei erneutem Gleichstand einen halben mehr bei erneutem vergleich....Puuuh. Alles klar?
P.S. Da Dirk nur eine Top 5 übersandt hat, gab es nur 5 bis 1 Punkt. Für die Erbsenzähler unter Euch, die das Ergebnis nachrechnen wollen, hehehe.
PLATZ 1 UND DAS ALBUM DES JAHRES 2016
TESTAMENT - Brotherhood of the snake
70 Punkte
Fett! Der Thrash-Dampfhammer des Jahres kommt von den unkaputtbaren Testament. Wen wundert`s? Nach drei überragenden Vorgängeralben, ballert uns das Bay Area Nackenbrecher-Kommando mit Album Nummer 11 erneut eine Scheibe vor den Kopf, die alle Trademarks der Band gekonnt verbindet und geschickt weiterentwickelt. (Bünne)
PLATZ 2
METALLICA - Hardwired…to self destruct
69 Punkte
Letztendlich bleibt mir zu sagen, dass Metallica mit „Hardwired… To Self-Destruct“ nach 8 Jahren wieder ein Album hervorgebracht haben, bei dem sich ein Gang in den Plattenladen mal wieder lohnt. Nicht jeder Song auf dem Album knallt einem die Mütze vom Kopf, aber das ist ja meine altbekannte und oft geforderte Abwechslung innerhalb eines Albums! (Chris Meschonat)
PLATZ 3
DECEMBRE NOIR - Forsaken earth
66 Punkte
Wer sich „Forsaken earth“ nicht ins Regal stellt ist selber schuld. Man muss nicht zwangsläufig Anhänger von Death oder Doom Metal sein, um bei diesem Opus ehrfurchtsvoll in die Knie zu gehen, sondern man sollte den Metal in allen seinen Facetten lieben, und Decembre Noir huldigen der von mir seit Jahrzehnten so geliebten Musik mit Passion, Hingabe und Ideenreichtum, der scheinbar nicht zu versiegen scheint. Was kann man da anderes geben als die Höchstnote? Eben! (Olaf)
PLATZ 4
DARK TRANQUILLITY - Atoma
54 Punkte
Dark Tranquillity haben es mal wieder geschafft. Ohne alte Pfade zu verlassen, wurde ein erfrischendes Album veröffentlicht, dass den früheren Alben in nichts nachsteht und das Beste der Schweden vereint. Ein wahrer Pflichtkauf für alle. Ich kann es nicht mehr erwarten, bis ich die Jungs bald wieder auf einer Bühne in der Nähe sehen kann. Bis dahin wird die Scheibe sicher noch viele Male im CD Player rotieren. (Rene)
PLATZ 5
AMON AMARTH - Jomsviking (2016)
48 Punkte
Amon Amarth stehen bereits seit 20 Jahren auf den großen und kleinen Bühnen dieser Welt und haben sich zurecht einen Namen gemacht. Mit Jomsviking geht man teilweise neue Wege, setzt aber gleichermaßen auch auf Altbewährtes. Hier und da hätten die Schweden gerne noch ein wenig mehr Brutalität einbauen können, denn an einigen Stellen ist mir der erzwungene „epische“ Sound ein wenig zu dominant. Nichts destotrotz ein weiterer Meilenstein in der nun bereits 10 Alben umfassenden Diskografie und definitiv den Kauf wert. (Rene)
PLATZ 6
HEAVEN SHALL BURN - Wanderer
45 Punkte
Es gibt absolut null Kritikpunkte an „Wanderer“ und so sehr ich auch das Haar in der Suppe suchte…ich fand stattdessen eine Scheibe, die definitiv in der Jahres Endabrechnung ganz oben anzusiedeln ist und mit der sich HSB ihre eigene „Master of puppets“ oder „Reign in blood“ geschaffen haben. Will heißen: Sie haben das beste Album in ihrer mit diversen Höhepunkten gespickten Karriere abgeliefert (Olaf)
PLATZ 7
UADA - Devoid of Light
44 Punkte
Das Album bietet ein gelungenes Wechselspiel zwischen der rauen Note aus dem hohen Norden und der Kunst mit melodischen Parts eine sehr bewegende Atmosphäre schaffen. Monotonie wird der Hörer hier vergeblich suchen. Seien wir also gespannt was Uada 2017 für uns bereit halten werden (Kathi)
PLATZ 8
EXUMER - The raging tides
39 Punkte
Einzelne Songs will ich gar nicht nennen, denn alle haben eine ungemeine Hitdichte, es gibt keinen einzigen Ausfall...Thrash at it´s best! Die hervorragende Produktion von Waldemar Soychta und das Cover, das einen das Herz höher schlagen lässt (Stichwort Retro), tragen konsequenterweise nur zu einem Schluss bei : Höchstwertung !!!! (Alex)
PLATZ 9
VADER - The Empire (2016)
38 Punkte
Die Produktion macht ordentlich Druck und lässt die Boxen beben, auch wenn mir persönlich das alles zu sauber klingt. Und wie schon eingangs erwähnt, es ist wie bei den letzen Alben von Vader, die sind gut, aber nichts überraschendes und überragendes. Die Fans werden sich aber über neue Songs ihrer Helden freuen. (Marcus)
PLATZ 10
INSOMNIUM - Winter's gate (2016)
35 Punkte
An mir dieses Jahr komplett vorbeigegangen, doch in der Redaktion auf große Gegenliebe gestoßen, haben sich die finnischen Melo-Deather klammheimlich eine Spitzenposition in unserem diesjährigen Jahrespoll gesichert. So klammheimlich, dass wir noch nicht einmal ein Review vorweisen können. Wird natürlich schnellstens nachgeholt...mea culpa (Olaf)
PLATZ 11
URFAUST - Empty space meditation
31 Punkte
Urfaust haben aber zuweilen auch etwas Operettenhaftes an sich - was auch an den merkwürdigen, dick aufgetragenen Gesangseinlagen zwischendurch geschuldet ist- und sind in dem, was sie tun theatralisch bis an die Schmerzgrenze, sodass der Hörer nicht recht weiß, ob er hier kräftig verarscht wird oder es diese betrunkenen Rüpel wirklich ernst meinen. Gut so: Konfusion, Bestürzung, Transgression, Wahnsinn, Düsternis...alles ist vorhanden in diesem Meisterwerk, welches man am besten am Stück hört, wie es auch ursprünglich und geradezu urfaustisch genial geplant war. (Nick)
PLATZ 12
UNLIGHT - Antihelion (2016)
29 Punkte
Letztendlich bleibt mir nur das Knie zu beugen und Unlight meinen tiefsten Respekt auszusprechen, denn „Antihelion“ ist eine Göttergabe sondergleichen und eine Blaupause, wie man blasphemische, brutale, atmosphärische und dennoch eingängige Musik machen kann, bei der man vollkommen seinen Halt verliert und sämtliche Contenance in den Wind schießt. Was soll ich denn nur einer CD für eine Bewertung geben, dessen Vorgänger bereits die Höchstnote einstrich? (Olaf)
PLATZ 13
SPACE CHASER - Dead sun rising (2016)
28 Punkte
Space Chaser sind mit „Dead sun rising“ musikalisch tatsächlich noch einen Schritt weiter als auf „Watch the skies“ gegangen und haben sich selbst für weitere Veröffentlichungen die Messlatte extremst hochgelegt. Das Zweitwerk, mit natürlich erneut einem zum niederknien gestalteten Coverartwork, welches förmlich nach „T-SHIRT“ schreit, ist in meinen Augen eines der besten deutschen Thrash Alben, welches in den letzten 5 Jahren veröffentlicht wurde und sollte nunmehr endgültig zum absoluten Durchbruch Space Chasers beitragen (Olaf)
PLATZ 14
BORKNAGAR - Winter thrice (2016)
27,5 Punkte
Auf „Winter thrice“ gibt es keine Monumentalepen oder Songs, die den Hörer intellektuell überfordern könnten. Vielmehr haben es Borknagar geschafft, selbst in „kurzen“ Stücken wie „Panorama“ so viel Tiefe, Herz und Leid reinzupacken, wo sich viele andere Combos gerade im Bereich der progressiveren Klänge 10 Minuten am Griffbrett einen runterholen. Die Instrumentalisierung ist grandios, die Songs ergreifend, die Stimmen sowieso und die Zeit scheint an manchen Stellen einfach stehenzubleiben (Olaf)
PLATZ 15
MEGADETH - Dystopia (2016)
27 Punkte
Überhaupt kann man „Dystopia“ attestieren, ein richtig geiles Werk geworden zu sein, welches aufgrund vieler Befürchtungen im Vorfeld allein deswegen schon ein Grund zu übermäßiger Freude darstellt. Klar werden die legendären „Killing is my business“ oder „Peace sells“ Alben nicht getoppt, doch das hat eh niemand wirklich ernsthaft erwartet. Was Metallica 2009 nicht schafften (und auch nie mehr schaffen werden), schaffen Megadeth aus der Hüfte und katapultieren sich mit diesem großartigen Album zurück in die Herzen und das Gedächtnis derer, die nicht mehr an Megadave und seine Kohorte geglaubt haben. Großes Handgeklapper! (Olaf)
PLATZ 16
PRETTY MAIDS - Kingmaker
26,5 Punkte
Wie war das mit dem Alter und dem Wein? Je älter, desto besser…Pling, nen Fünfer ins Phrasenschwein. Doch was soll man sonst bei einer Band sagen, die trotz einer 35jährigen Verweildauer im Haifischbecken Musikindustrie und einer scheinbar übermächtigen Konkurrenz fast aus dem Stehgreif eine Scheibe veröffentlicht, die bei vielen anderen Bands die Frage aufkommen lassen müsste, ihre Karriere still und heimlich zu beenden. „Kingmaker“ hat sich klammheimlich, still und leise in meine diesjährige Top 10 geschlichen und dabei viele andere Bands klar in ihre Schranken gewiesen (Olaf)
PLATZ 17
WITCHERY - In His Infernal Majesty's Service (2016)
26 Punkte
Ich hoffe inständig, dass sich die Schweden nicht erneut so viel Zeit nehmen, um ihr nächstes Album einzuhämmern, denn die zum Teil von großspurigen Möchtegern-Thrasher überbevölkerte Metal Erde braucht solche Bands wie Witchery, die den gängigen Konventionen voller Stolz den Mittelfinger entgegenrecken und quasi aus der Hüfte ein Album raushauen, welches einfach nur granatenstark ist und voll auf die 12 geht. Kaufzwang! (Olaf)
PLATZ 18
ANTHRAX - For all kings (2016)
25 Punkte
Trotzdem noch besser als so manch anderer Output und doch muss man konsternieren, dass mir auf einem Schlag zehn Nachwuchsbands einfallen, die den Jungs locker das Wasser abgegraben haben. (Olaf)
PLATZ 19
GOJIRA - Magma (2016)
24 Punkte
Gojira gehen weiterhin konsequent ihren Weg, ohne aber sich dezenten Neuerungen in ihrem Sound zu verschließen. Da ihrer Kreativität scheinbar keine Grenzen gesetzt sind, werden wir noch so einiges von dieser Ausnahmeband zu hören bekommen. Und um mich erneute zu wiederholen, jetzt vermag es nur noch das Meshuggah - Schlachtschiff an der Poolposition etwas zu verändern. Und dies wird ganz bestimmt zum Ende des Jahres geschehen. (Schrod)
PLATZ 20
REVOCATION - Great is our sin (2016)
23,5 Punkte
Yeah! Technical Death Metal auf allerhöchstem Niveau und alle in der Redaktion mochten diese Granate...doch keiner schrieb ein Review? Hallo Timonätor...übernehmen Sie...und zwar schnellstens!
PLATZ 21
FATES WARNING - Theories of flight (2016)
23 Punkte
„Theories of flight“ kann nahtlos zwischen „No exit“ und „Perfect symetries“ gestellt werden. Und nur weil diverse andere Fates Warning Hitscheiben auf der 10, bzw. 11 Punkte Marke landeten, muss „Theories of flight“ kurz, aber auch nur kurz, dahinter anstehen. Trotzdem ist „Theories of flight“ für mich die Platte des Jahres 2016, da bin ich mir jetzt schon sicher! (Marky)
PLATZ 22
MONSTER TRUCK - Sittin' heavy (2016)
22 Punkte
Tja...ohne die Hinzunahme von Chris Meschonat und Rob hätte es das Album der Stoner Boys wohl kaum in unsere Top 25 geschafft...aber warum? Das Teil rockt wie Sau...
PLATZ 23
DESTRUCTION - Under Attack (2016)
21 Punkte
Wenn dieses Songmaterial ein bewusstes Statement gegen die vorherrschende Meinung mancher Fans sein sollte ( " Öhhh, Alter. Im Thrash kannste eh nix mehr weiterentwickeln..." ), dann großen Respekt. Das ganze ist hervorragend gelungen, ohne die Wurzeln zu verleugnen und gehören zu den geilsten Nummern, die Destruction jemals geschrieben haben. Wer also nur einen Funken Begeisterung für das Genre an sich und die Band insbesondere verspürt, darf sich dieses Highlight nicht entgehen lassen. (Alex)
PLATZ 24
HARAKIRI FOR THE SKY - III - Trauma (2016)
20 Punkte
Ich stelle mir gerade vor wie man diesen Song über Kopfhörer hört während man ganz alleine am Meer steht. Das ist Emotion pur. Wer mit Post/Black Metal was anfangen kann, sollte sich dieses Album zulegen. Die Produktion ist auch sehr druckvoll und gelungen. (Marcus)
PLATZ 25
BÖLZER - Hero (2016)
19 Punkte
Im Album „Hero“ wurde eindeutig mehr mit Clean Gesang und melodischen Stücken experimentiert. Allerdings muss ich an dieser Stelle sagen dass mir hier die Bösartigkeit wie auf der Scheibe „Aura“ fehlt und die Lieder sich an manchen Stellen doch sehr ähneln. Dennoch wird Bölzer ihre Fans sicher nicht enttäuschen und ich bin gespannt, wie man die Geschichte des Albums live erzählen wird. (Kathi)