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WITCHERY – Nightside (2022)

(7.902) Patrick (8,5/10) Blackened Thrash / Speed Metal


Label: Century Media Records
VÖ: 29.07.2022
Stil: Blackened Thrash / Speed Metal


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WITCHERY zählen mit ihren ersten drei Alben „Restless & Dead“, „Dead Hot And Ready“, „Symphony For The Devil” und der “Witchburner“ EP zu meinen absoluten Lieblingen, wenn es um angeschwärzten Thrash/Speed Metal geht. Danach konnte die Band leider nicht mehr ganz an die genialen Frühwerke anknüpfen, was definitiv auch am Weggang von Sänger Toxine gelegen hat. Zwar hatte man mit Legion (Ex-MARDUK) und Magnus Broberg (Ex-HYPOCRISY, Ex-DARK FUNERAL) durchaus einige hochkarätige Schreihälse in den Dienst der Inquisition gestellt, aber so richtig passen wollte das nicht wirklich.

Das änderte sich allerdings, als 2016 ein gewisser Agnus Norder (NEKROKRAFT) in die Band einstieg und von da an die musikalischen Riffgewitter mit seinem Gesang…der dem des Originalsängers verdammt Nahe kommt…aufwertete und somit die Band wieder mit einem Hauch von Spirit der Endneunziger zu versehen vermag. Mit diesem Glücksgriff am Mikro gehen die teuflischen Herren nun bereits in die dritte Albumrunde und liefern mit „Nightside“, soviel kann bereits verraten werden, ihr bestes Album seit rund 20 Jahren ab.

Los geht’s mit dem großartigen „Witching Hour“, einem straighten, schwarz angethrashten Nackenbrecher, der sämtliche Wirbel im oberen Bereich einer extremen Belastungsprobe unterzieht. Das folgende „Don´t Burn The Witch“ offenbart dann weit weniger Thrash Metal, startet fast punkig, öffnet sich mehr der traditionellen Spielart unseres Lieblingsgenres und entwickelt sich im weiteren Verlauf zu einer wahren Heavy Metal Hymne. Mit dem dritten Song „Storm Of The Unborn“ nimmt die Band erstmals ein bisschen Wind aus den Segeln, setzt wiederum weniger auf schnellen Thrash Metal und präsentiert dem Hörer eine schön drückende Midtempowalze, die auch vor der Verwendung einiger Keyboardklänge nicht Halt macht und damit eine wunderbar epische Atmosphäre kreiert. 

Eine kurzes, z.T. mit deutschen Soundsamples versehenes Zwischenstück, in dem man genügend Zeit hat, die bisher verschobenen Nackenwirbel wieder in die Ursprungsposition zu rücken, bereitet uns auf den nächsten Abriss vor, denn die verhexten Schweden rufen nun den „Popecrusher“ auf den Plan, ein bitterböses und schön derbes Riffmonster welches definitiv kein gutes Haar am Pontifex zu lassen vermag, dabei mit zerstörerischer Wucht die zahnärztliche Behandlungsgegend in ein Trümmerfeld verwandelt und stellenweise, bzw. in den treibenderen Passagen ans grandiose „All Evil“ vom 1998er Meisterwerk „Restless & Dead“ erinnert.

In dieser großartigen Mischung riffen, kloppen, wüten und schleichen sich WITCHERY durch den weiteren Verlauf des Albums, wenngleich ich auch finde, dass die erste Häflte der Scheibe besser ins Ohr geht und schlicht mehr Hits offenbart, so lässt sich auch in der zweiten Halbzeit von „Nightside“ absolut kein Totalausfall ausmachen und die Platte macht letztendlich einfach nur unheimlich viel Bock und gute Laune!

WITCHERY sind im Jahre 2022 so stark wie schon sehr lange nicht mehr und „Nightside“ glänzt mit einer unbändigen Heavyness, verdammt abwechslungsreichem Songwriting, einer gnadenlosen Spielfreude, irrwitzigen Soli und mit z.T. fast schon als eingängig zu bezeichnenden Songs und auch wenn der aktuelle Auswurf (noch) nicht ganz an die Klassikeralben der Band anschließen kann, so befinden sich die zündelnden Hexenjäger definitiv auf dem besten Weg dahin.

Dazu eine rundum knackige und ultrafette Produktion (was für ein Gitarrensound), die aber nicht zu steril, klinisch, oder totgetriggert klingt. Manchmal wirkt die Bassdrum etwas „pappig“, was vor allem in den schnelleren Doublebasspassagen (A Forest Of Burning Coffins) zum Tragen kommt, aber das ist nun wirklich meckern auf allerhöchstem Niveau.

Das schön oldschoolige Coverartwork setzt dem Gesamtpaket abschließend in eindrucksvoller Form die sprichwörtliche Krone auf und so muss einfach jeder, der mit dieser Art Mucke etwas anfangen kann unbedingt ein Ohr riskieren. Ich jedenfalls, habe solch ein starkes Album mitnichten erwartet und bin in allen Punkten überaus positiv überrascht. Starkes Teil!

Anspieltipps: „Don´t Burn The Witch“ und „Popecrusher“


Bewertung: 8,5 von 10 Punkten


TRACKLIST

01. Witching Hour
02. Don´t Burn The Witch
03. Storm Of The Unborn
04. Er steht in Flammen
05. Popecrusher
06. Left Hand March
07. Under The Altar
08. Churchburner
09. Crucifix And Candle
10. A Forest Of Burning Coffins
11. Nightside



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