WHAT THE FUCK IS BOFFEE?

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Nachdem das heutige Frühstück beendet wurde, heißt es auch schon: Auf das Shuttle warten. Schließlich geht es mit dem heutigen Tag langsam in Richtung Zielgerade – auch wenn noch ein voller Tag auf uns wartet.

Auf dem Gelände angekommen, liegt die Band Follow the Cipher auch bereits in den letzten Zügen ihres Sets und schon ärgere ich mich, nicht einen Shuttle früher genommen zu haben. Denn der melodische Metal der Schweden geht gut ins Ohr. Auf jeden Fall werde ich diese Band zuhause mal genauer auschecken. Aber, alles ärgern nützt ja nix und so muss man erstmal den Getränkenachschub klären. Da wir noch früh am Morgen haben ist wieder der beliebte „Boffee“ von Nöten. Koffein wird im Allgemeinen vernachlässigt.

Nachdem die Getränkeversorgung geklärt wurde, beschließen meine Kollegen und ich, dass wir der britischen Band C.O.P. UK einen Besuch abstatten werden. Ich muss schon sagen, ich werde gerne überrascht. Denn wenn ich ehrlich bin, habe ich bei dem Bandnamen eher mit einer abgeranzten Punkband gerechnet (ich hasse Punk) oder einer mittelprächtigen Hardcore-Formation. Was wir hier jedoch zu hören bekommen ist feinster AOR in bester Tradition von Bands wie Journey. Super geil. Da schmeckt das Bier gleich doppelt so gut. Danach geht es weiter mit den österreichischen Kollegen von Visions of Atlantis: Serenity.

Und genau wie ihre Landsleute am gestrigen Freitag, so muss auch Serenity mit einer ungnädigen Zeit kämpfen. Doch sie meistern es ganz gut und das Publikum dankt es der Band. Ich für meinen Teil fühle mich gut unterhalten und genieße die Show zusammen mit Siegfried von Visions of Atlantis, dessen Sangespartnerin auch seine Kollegen Gesangstechnisch bei einigen Songs unterstützt.

Da auf die folgende Band Trollfest keiner der Kollegen Lust hat, steht nun ein besonderer Punkt auf dem Programm: die bunte Journalisten-Truppe bekommt erst eine Führung übers Festival-Gelände durch den Veranstalter, wo er Neulingen (wie mir) und dem Rest das Gelände inklusive der Neuerungen zum letzten Jahr näherbringt. Das Ziel jedoch ist hier die Destillerie, durch die wir eine Führung bekommen – inklusive Verkostung versteht sich. Dies führt schließlich dazu, dass wir nicht nur Trollfest verpassen, sondern auch die folgenden Equilibrium und Almanac. Das Almanac-Set bekommen wir wenigstens zu hören, da wir zu diesem Zeitpunkt die Destillen-Führung schon beendet hatten. Nun hat man sich zum Abschluss an einem Stand zusammengefunden, um das böhmische Bier zu verkosten. Zu diesem Zeitpunkt steht für mich bereits fest… jetzt wird erst einmal eine alkoholische Pause durchgezogen. Also wird sich mit Cola versorgt, um dann auf der Bühne auf die Pretty Maids zu warten.

Leute, was hab ich mich auf diese Band gefreut. Seit Jahren Fan, hab ich es bisher noch nie geschafft, zu einem ihrer Konzerte zu kommen. Was wohl auch daran gelegen haben mag, dass die Maids bisher einen Bogen um Berlin gemacht haben. Ergo war ich auch sehr enttäuscht, als die Band zwar als Support von Gotthard in Berlin angekündigt wurde, sie aber von vornherein nicht für Berlin eingeplant waren. Schwamm drüber. Heute kann ich die Dänen ja genießen.

Und die sind nicht nur gut drauf, sondern haben auch ein superbes Set am Start. Beginnend mit dem Kracher „Mother of all Lies“, über den Titeltrack vom aktuellen Album bis hin zu den Klassikern vom Schlage „Red, Hot and Heavy“ „Pandemonium“, „I.N.V.U.“ (inkl. einem eingestreuten Part von Pink Floyd’s „Another Brick in the Wall, Pt. 2) und „Little Drops of Heaven“. Hier wurde einfach mal ein Rundum-Sorglos-Paket geschnürt.

Auf den nun folgenden Act habe ich mich an diesem Tag am meisten gefreut. Denn als Fan von Delain und Über-Fan von Nightwish habe ich mich natürlich beinahe Luftsprünge gemacht, als Delain bekannt gegeben hatten, dass sie sich für die kommende Tour mit Nightwish-Bassist und –Sänger Marco Hietala zusammentun. Das macht durchaus Sinn, da Marco ja in der Vergangenheit öfter als Duett-Partner Teil des Delain-Universums war. Das Masters of Rock stellt als erstes Konzert in dieser Konstellation eine Art Generalprobe für die Oktober-Termine dar. Umso enttäuschter war ich, als ich feststellen musste, dass die ersten sieben Songs des Sets sich komplett auf die letzten beiden Alben konzentrierten – OHNE Marco wohlgemerkt. Gerade für die Fotografen im Pit eine etwas unfaire Angelegenheit, da diese den Pit nach drei Songs wieder verlassen mussten. Da ich ja Access All Area hatte, machte ich mich nach den besagten drei Songs auf dem Weg zum Bühneneingang, um wenigstens von dort ein paar Fotos zu bekommen, wenn Marco sich zur Band gesellt.

Beim achten Song ist es dann auch endlich soweit. Marco betritt unter tosendem Beifall die Bühne, um mit der Band den Song „Sing to Me“ vom vorletzten Album zu performen. Die nächsten beiden Songs bleibt er auch bei der Band, bevor er die Bühne wieder verlässt. Es folgen drei weitere Songs, die Delain ohne Unterstützung ins Publikum wirft, bevor Marco zum abschließenden „The Gathering“ vom Debüt-Album »Lucidity« auf die Bühne zurückkehrt. Im Fazit muss ich sagen: Ich liebe diese Band und ich liebe diesen Sänger. Das Set war auf jeden Fall souverän und hat Spaß gemacht. Aber, wenn man eine Tour ankündigt und mit der Kollaboration Werbung macht, dann sind vier gemeinsame Songs einfach zu wenig. Bleibt zu hoffen, dass dies nur wegen der Generalprobe die Ausnahme war und die Songauswahl auf Tour ausgewogener wird. In diesem Fall Chance verpasst.

Nach Delain folgen Saxon. Immer eine garantierte Live-Bank. Doch da ich die britische NWoBHM-Legende erst ein paar Wochen zuvor in Kopenhagen gesehen hatte, habe ich die Chance genutzt, um mich Backstage in ein ausführliches Gespräch mit dem Manager der Pretty Maids und zeitgleich sehr geschätzter Kollege beim Breakout Magazin zu stürzen. Nach Saxon startet unsere Gruppe einen logistischen Aufwand, indem drei Personen abgestellt werden, um ausreichend Bier zur Bühne zu transportieren. Zwei weitere sammeln die verbliebenen Essensmarken vom heutigen Tag ein, um für alle Pizza zu besorgen und nach vorne zu bringen. Pizza und Bier für das anstehende Kreator-Konzert – läuft.

Und Mille und seine Jungs kamen, sahen und zerlegten alles! Schon beim Einstieg mit „Hordes of Chaos (A Necrologue for the Elite)” zeigen die Jungs allen, dass hier keine Gefangenen gemacht werden. Auch Songs wie „Satan is Real“, „Gods of Violence“, „Phantom Antichrist“, “Enemy of God” und “Extreme Aggression” sorgen vor allem für schmerzende Nackenwirbel. Als Zugabe schmeißt die deutsche Thrash-Legende noch „Violent Revolution“ und „Pleasure to Kill“ in die hungrige Masse, bevor sie endgültig die Bühne verlassen. Alter, war das fett! Und das kommt von mir, der ich eigentlich kein Thrash höre. Hier hinterlässt eine Band einfach nur verbrannte Erde. Da nach so einem mächtigen Act eh nix mehr großartiges kommen kann, entschließe ich mich, auf Crematory zu verzichten (gute Entscheidung, auch wenn meine Frau das anders sehen würde - Olaf) und den Weg ins Hotel anzutreten. Ein, zwei Absacker später geht es auch schon ins Bett.

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PAT ST.JAMES

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