TAG 4 - Samstag, 06.07.2024
Und schon kommen wir zum letzten Tag, den Samstagund wir, bzw ich war völlig im Arsch. Mein letztes 4 Tagesfestival war einfach schon zu lange her und nach der letzten Show am Abend zuvor hätte es eig. auch so vollkommend zufriedenstellend vorbei sein können.
An dieser Stelle mal ein kleines Wörtchen zum drumherum! Es gab eine riesige Auswahl an Essen und Co und auch wenn Frauchen gefühlt Dauergast bei dem Nudelstand war, so könnte ich mich jeden Tag zum „Mittag“ woanders ausprobieren. Dazu gesellte sich eine recht große Area mit den üblichen Shops für Patches, CDs und sonstigem Allerlei, was irgendwie mit Metal zu tun hat. Auch einige Labels waren wie erwähnt vertreten und auch so war es weder zu klein noch zu groß. Dazu viel uns die aber auch schon vorab bekannte Barrierefreundlichkeit auf. Extratribünen jeweils rechts vom FOH, sowie beim VIP-Bereich. Dazu ein Leitsystem für Sehbehinderte, welches gleichzeitig auch den Boden für Rollstuhlfahrer, befahrbarer machte. Beim offiziellen Merchstand gab es eine separate extra Anlaufstelle, sodass man nicht mit Hilfsmittel und Co sich durch die typischen Schlangensysteme quälen muss.
Im Nachhinein habe ich sogar erfahren, dass es wohl auch eine App gab, die wichtige Punkte hinterlegt hat, sodass man diese besser, oder gar als Sehbehinderte Person finden kann. Wirklich, davor ziehe ich den Hut! Großartig hoch 10! Jetzt dann aber noch einmal zurück zur Musik, immerhin stehen auch heute noch ein Paar auf dem Programm und dafür muss die Energie auch noch reichen!
NAKKEKNAEKKER war dafür aber dennoch zu früh dran. Unser Biermeister Lennard hat es aber geschafft und hatte nur Lobende Worte übrig und ich ärgerte mich dann doch, da es wohl wirklich was für mich hätte gewesen sein können.
Naja, aber PARASITE INC. standen erst auf meiner Liste, also nichts wie hin da. Ich wollte die Band nämlich mal live sehen, da ich diese insgesamt erst durch unsere Zephyrs Odem Audioshow Tales From The Hard Side kennengelernt habe und seitdem doch des Öfteren mir auf die Ohren gebe. Eine schöne Show, wirkte ein wenig verloren auf der großen Bühne, aber dennoch konnte die Musik mich nun auch live überzeugen und das ist für mich als Fan immer eine wichtige Sache, Bands sofern möglich neben Platte auch mal live zumindest einmal gesehen zu haben. Hier kann ich also ein „Check“ setzten und kann kurz und knapp sagen. Gute Show!
STORM SEEKER war aufgrund der Sturmwarnung für uns ausgefallen, damit wir nochmal die Zelte und Co checken gehen wollten, um die folgenden Bands ohne Sorge um das eigene Hab und Gut erleben zu können. Aufgrund des langen Weges, bzw. bis man alles zusammen hatte vielen KNIFE und COPPELIUS der Aktion zum Opfer, bzw. als wir dann loswollten, kam Blitz und Donner und wir haben per Handy dann erfahren, dass das Festival aufgrund der Unwetterwarnung eh erstmal unterbrochen werden muss.
Sprich NESTOR, AVATARIUM und auch mal wieder DRACONIAN fielen dem Wetter und der Sicherheit zum „Opfer“. Dabei dennoch großes Lob an das Team und die Orga. Die Evakuierung des Infield ging schnell und die Teams sind mit Quads und Co überall zu Gange gewesen um auch wirklich jeden zu erreichen, bzw. über die Situation und das Verhalten in dieser aufzuklären. Sowas kommt vor und auch wenn es gefühlt nicht so schlimm war, war es definitiv die richtige Entscheidung und die Show sollen dann ja auch nachgeholt werden, wie man später erfahren hat.
ORDEN OGAN war also die erste Band, die wir nach der Sache wieder sehen durften und auch wenn die nicht auf der Liste standen, war es einfach mal wieder Zeit. Zumindest dachten wir das. Die Show war solide und gut, es ist halt nicht unsere Musik gewesen und selbst das Publikum wurde Anfangs nicht wirklich warm so schien es mir. Ich kann mich nur an den 3 oder 4ten Song erinnern, bei dem die Band wirklich krampfhaft versucht hat mit einem Mitsingpart das Publikum zu kriegen, was aber irgendwie nicht funktionieren wollte. Würde ich dann lieber lassen, als 6 Anläufe zu brauchen, aber naja.
Während SOILWORK und SCHANDMAUL waren wir dann mal im VIP-Bereich zu Gange, haben uns mit ein paar Leuten getroffen und gemerkt, wie Anstrengend die Tage doch so waren und diese Wetterzwangspause doch zumindest uns die Luft ein wenig geraubt hatte. Aber es hilft ja nichts und immerhin kamen noch mindestens 2 Bands, wovon jeder von uns beiden zumindest 1, wenn nicht gar beide Bands sehen wollte.
JUDAS PRIEST ist dabei natürlich die Band meiner Frau gewesen und ich dachte mir, zum ersten Mal im Leben tue ich mir das dann auch mal komplett an, einfach um es gesehen zu haben. Innerhalb der Redaktion gab es zur aktuellen Tour der Band schon unterschiedliche Erfahrungen und ich stehe da wohl mit meiner Meinung in der Mitte.
Das Konzert war nicht schlecht und gut gemacht mit den für die alten großen Bands aufgebauten und bekannten Stageproms. Ich brauche sowas nicht, aber es macht dennoch was her und gehört dazu. Stimmlich war Rob Halford in Anbetracht des Alters wirklich gut drauf, wobei man bei den Ansagen schon merkte das viel Hall und Co auf dem Mikrophon die Sache unterstütze. Das der Gute Herr auch nicht mehr so hin und her hüpft ist natürlich auch klar. Ob man dann aber noch touren sollte, ist ne andere Frage. Es war solide würde ich sagen, während Die-Hard-Fans neben mir völlig ausrasteten. Von daher passt das alles schon und die Checklist ist um eine Legende weiter komplettiert.
HYPOCRISY bildete dann Teil 2 von Peter Tägtgren Kapellen, die auf dem Rockharz spielten. Wie sagte Tobi zu mir, als wir uns trafen, das war ja klar, dass du dich hier herumtummelst wenn beide Bands spielen. Da hatte er recht und wir haben das Konzert schön entspannt wie im Kino mittig in der Mitte genossen. Man hat gemerkt das die große Menge an Fans nach Priest abgezogen ist, dennoch war es nicht leer oder ähnliches und somit war es ein entspanntes Konzert. Die Show war 1:1 natürlich dieselbe, wie ich sie schon vom PSOA und Co her kannte. Dennoch kann ich mich an der Musik eben kaum satthören und sehen, wenn ich auch hier wieder sagen muss, bei PAIN wirkt Peter irgendwie glücklicher und gelassener und das war hier auf dem RHZ im direkten Vergleich nochmal gut möglich zu beobachten.
LORDI stand zwar auf unserer Liste, aber nach 3 oder waren es doch noch 4 Titel, haben wir uns zurückgezogen. Wir waren nun wirklich final platt und haben ja am Folgetag auch noch die Rückfahrt mit Zug und Co vor uns gehabt, weshalb wir uns dazu entschieden. Die Songs, die wir gesehen haben waren gut, es wirkte vom Sound her ein wenig glatt gebügelt, bzw. poppig, irgendwie hat das nicht ganz zum Rest aller anderen Bands gepasst, als ob die gesamte Anlage eine andere war, was natürlich quatsch ist.
Dazu war ich verwundert, dass es bis auf eine minimale Bühnendekoration nichts gab. Ich hatte in Erinnerung, bzw. dachte, dass hier mehr aufgefahren wird, fand es an der Stelle aber recht gut und wurde durch Leinwand und Co natürlich kompensiert. Die Outfits geben darüber hinaus natürlich auch viel her und es war wirklich so ein Ding, dass man mitnehmen kann, wenn es schon vor Ort ist.
FAUN hat demnach den Kürzeren gezogen, hätte ich gerne gesehen, war aber einfach zu spät und für uns leider die letzte Band des gesamten Festivals.
Und das war also nun das erste Mal Rockharz Festival! Die Abreise Ging entspannt von statten, ähnlich wie auf der Hinfahrt. Beim Verlassen des Geländes haben wir uns noch das Luftbild gegen Abgabe des Mülls gezogen und auf ging es zum Zug und Co. Insgesamt, trotz der paar Kritikpunkte zwischendurch, ist uns das Festival sehr ans Herz gewachsen. Es ist genau das Festival, welches die guten Aspekte von kleinen Festivals mit den der größeren verbindet und dabei von beiden nur wenig Negatives übernimmt. Ob wir wieder kommen, ist natürlich dem Lineup und der Verfügbarkeit der Tickets entsprechend noch nicht genau festzusetzten, aber wir werden nun genauer hinschauen und es mehr als sonst im Blick behalten. Und selbst wenn nicht, steht es insgesamt bei allen im Leben bisher besuchten Festivals sehr weit oben und wird definitiv unvergessen sein. Es war einfach unsere Ausgabe würde ich sagen und schließe damit den Bericht und sage einfach mal Danke für das Erlebnis!
Dominik: So, dann schreibe ich noch mein Statement zum Rockharz. Ich hatte ja das Vergnügen die letzten 2 Ausgaben foto- und berichtstechnisch mit meinem Brother in Crime Marky zu begleiten. Das Rockharz ist in kurzer Zeit für mich zu einem Homecoming geworden und macht meinem Wohnzimmer SBOA ganz dick Konkurrenz. Das Lineup des RHZ ist ausgewogen und für fast jeden Metalhead ist was dabei. Daumen hoch für das Booking. Wie das Gelände gestaltet ist, mit den ganzen Holzaufbauten, dem Biergarten, dem berüchtigten Mutantenstadl zeigt einfach nur, dass hier Herzblut dranhängt.
Eins kann sich das RHZ ganz dick auf die Fahne schreiben. Das Thema Inklusion. Inklusion ist hier nicht nur ein Wort mit dem man wirbt. Sei es ausgediente Förderbänder die als Rolli-Fahrbahnen im Inclusionscamp dienen, der Sanitätshausstützpunkt (falls der Rolli mal defekt geht), die Lebenshilfe vor Ort, die Rollibühnen etc.. Das Team um Björn aka „Metal Rollz“, der selber im Rollstuhl sitz und nebenher auch noch fotografiert kann man nur den Hut ziehen. Was dieses Team leistet, um die Teilhabe der gehanddicapten Metalheads zu ermöglichen ist einfach nur grandios. So manch anderes Festival kann und sollte sich ein Beispiel nehmen. Ich möchte mich auch bei Chris („Siffi“) und Kai und dem ganzen RHZ-Team bedanken, dass ich / wir dieses Jahr wieder vor Ort sein durften. Ich kenne kein anderes Festival bei dem sich so um die Medienvertreter gekümmert wird, geschweige denn alle Medienvertreter abgelichtet werden.
Ein großes RHZ-Mediateam, dessen Mitglieder auf einem Bauzaunbanner geprintet am Presszelt aufgehängt wird. Ich freue mich schon auf 2025 um wieder in den Genuss des betreuten Fotografierens zu kommen. Das RHZ wird wieder ausverkauft und die Heimat für 25.000 verrückte Metaller sein. Cu 2025 und nochmal Danke.