TAG 3 - Freitag, 05.07.2024
So war es also auch schon Freitag und was soll ich schreiben, das Festival gefällt sehr gut und bietet einfach sehr viel Abwechslung und einen ganz großen wichtigen Fakt, den andere Festivals teilweise schon nicht mehr bieten können. Preis/leistungsmäßig sieht man hier viele Bands, querbeet UND hat den Luxus, dass wenn man will, man effektiv jede Band in voller länge sehen muss. Da es nur die 2 großen Bühnen gibt, welche Baugleich nebeneinander sind, könnte man, sofern man will sich davor platzieren und alles genießen, man muss sich nicht zwischen Bands entscheiden und das gefällt mir wirklich sehr. Was bringt mir ein Lineup mit x vielen Bands, wovon ich nur 1/3 sehen kann und mich ggf. zwischen 2 oder gar 3 entscheiden muss! Bitte behaltet das so bei!
Für uns ging es dann zum „Wahrzeichen“ des Festivals und wir haben es irgendwie geschafft die Teufelsmauer zu erklimmen und der Blick von da oben ist schon wirklich was Spezielles und großartig. Wirklich jedem zu empfehlen! Dem Zeitaufwand und der Anstrengung zu schulde sind uns aber ein paar Bands durch die Lappen gegangen, bzw. haben wir die Duschen und Co mal getestet. Und auch hier großes Lob, Großraum, sowie Einzelkabinen und sogar ein Friseur sind vorhanden. Hat alles super geklappt und das Wasser war auch nicht eiskalt, sodass man es bei dem Wetter gleich als gute Erfrischung nutzen konnte.
Demnach haben wir von SURGICAL STRIKE, THE NIGHT ETERNAL, LEAGUE OF DISTORTION, VOGELFREY, SPIDERGAWD und UNEARTH nichts mitbekommen, welche aber auch auf keiner Liste standen, außer vielleicht THE NIGHT ETERNAL, welche ich auf dem PSOA verpasst hatte, was sich damit nun aber auch wieder wiederholt hat.
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Amaranthe | Dimmu Borgir | League of Distortion | Nanowar of Steel | Spidergawd | The Night Eternal | Unearth | Unleash the Archers | Vogelfrey
Nicht geplant, aber zu VAN CANTO ging es dann doch schon zum Infield und ja, außer der Fakt, dass man hier alles mit der Stimme, abgesehen vom Drumset auf die Bühne bringt, blieb mir nicht hängen. Es ist definitiv eine Kunst und 1-mal sollte bzw. kann man sich das mal geben, aber dann lässt der „Aha“ Effekt nach und verliert schnell seinen Zauber, zumindest bei mir und da ich die Truppe damals auf einem WOA schon mal gesehen habe, war dies nun auch hier der Fall. Eine solide Show war es definitiv und hat damit gut unseren Musiktag eingeläutet.
BENEDICTION war dann der erste „richtige“ Punkt auf unserer Liste und ich mag die Truppe rund um Dave Ingram einfach. Schöner britischer Death Metal. Rau, unverschönt und direkt. Kein drumherum, sondern direkt, wie es sein muss. Ein schickes und auch solides Set mit einer doppelten Zugabe, da sich entweder die Band verkalkuliert hat oder sie einfach zu schnell waren. Jedenfalls durften Sie noch einen mehr als gedacht spielen, das hat man gesehen und hat der Band sowie dem Publikum sehr gefallen und hat perfekt für die folgende Band vorbereitet.
Kleine Randnotiz: Dave Ingram war gefühlt einer der wenigen, der sich unter das Volk gemischt hat. Ich konnte und durfte ihm beim Warten auf die ALESTORM Autogrammstunde nämlich zeigen, wo denn der aktuelle Livestream des Fußballspieles ist, nachdem ich gesehen habe, dass er doch leicht verwirrt aussehend über das Gelände gelaufen ist.
DYING FETUS! Einfach mal ordentliches Geknüppel ohne Kompromisse. Auch wenn ich eher nicht so die Brutal Death Metal Sachen höre, so finde ich ab und zu so eine Combo einfach „erfrischend“ und es macht einfach Spaß sich dabei den Kopf frei zu moshen, oder zu headbangen. Dazu gehört das es eben zur gesamten Abwechslung und Bandbreite des Metals dazu gehört und auch hier auf dem RHZ Gehör findet.
UNLEASH THE ARCHERS waren dann unsere Mittagspausen Band, klang aus der Ferne nicht verkehrt, aber naja, irgendwann mal muss man ja auch was essen.
KISSIN’ DYNAMITE standen auf der Liste, hatten auch fröhlich zum Albumrelease zuvor ein Zeltchen aufgebaut, aber wir wollten zur einzigen geplanten Autogrammstunde, nämlich der von ALESTORM, für die wir natürlich auch uns ein Quietscheentchen zuvor besorgt hatten. KISSIN’ DYNAMITE haben wir aber während des Wartens mitverfolgt und von Weitem, sah es nach einer heftigen Show aus und sie haben ordentlich, wie eig. zu erwarten, abgeliefert. Die neuen, sowie die alten Titel zündeten und brachten die Menge zum Toben.
In SUICIDAL TENDENCIES sind wir nach der Autogrammstunde eher zufällig reingestolpert und das sogar am Ende bis in die 2te Reihe. Einfach mitreißend und so Energiegeladen, kann man einfach nicht still stehen, oder gar daran vorbei gehen. Mike Muir hat wie zu erwarten alles gegeben und es den Fotografen im Graben bestimmt nicht leicht gemacht ein Foto zu erhaschen, so fix wie er von A nach B über Z und dem Rest hin und her gelaufen ist (Anm. Dominik: Kann ich nur bestätigen, das Duracellhäschen Mike). Dazu war am Bass als weiterer „Promi“ Tye Trujillo zugange, dessen Vater ja am Viersaiter von METALLICA platziert ist.
Aber zurück zur Band, einfach großartig und ich wusste gar nicht, dass ich so viel von der Truppe kenne an Titeln, denn gefühlt die Hälfte der Tony Hawks Pro Skater Titel konnte ich hier endlich mal live erleben. Dazu wurde am Ende das Ganze mit den Crowdsurfen vom Frontmann und einem wohl ewig, aber doch sich kurz anfühlenden ST Chor zusammen mit Mike Muir beendet. Geniale Show! Großartig und ein unerwartetes Highlight.
AMARANTHE war dann unsere Nebenbeiband um es zu ALESTORM in die 1ste Reihe zu schaffen. Und bis zu dem Zeitpunkt wusste ich nicht mal, dass Nils Molin von DYNAZTY ebenso dort zugange ist. Überzeugt hat uns das leicht Theaterhafte aber dann doch nicht mit den vielen Sängern und Sängerin. Es war zu künstlich und einfach irgendwie zu gespielt. Es wirkte mehr wie eine Theateraufführung oder Ähnliches mit Metal, anstatt wie eine Liveband. Nichts für uns, sorry!
ALESTORM waren nun aber an der Reihe und diese große aufblasbare gelbe Ente in der Mitte des Bühnenbildes hat einfach was muss ich sagen. Ich kenne und verfolge die Band ja schon seit Bandbestehen und war mit bei deren ersten Gigs in Deutschland mit dabei und darf mich laut eigener Aussage von Chrisopher Bowes bei der Autogrammstunde als „ancient fan“ betiteln. Es ist hier auch echt eine der wenigen Bands, bei dem ich den Wandel von damals zu heute wirklich Nachvollziehbar und gut finde!
Die Show war darüber hinaus der Hammer und das mit der ersten Reihe hat sich dann doch ein wenig gerächt. So viele Crowdsurfer pro Sekunde habe ich noch nie in meiner ganzen Karriere erlebt. Einfach heftig was das für eine Stimmung und Party Laune war. Mitreißend, fröhlich und auch von der Songauswahl perfekt. Nur das aktuelle Feature mit Patty Gurdy sagt mir nicht zu, welche demzufolge auch bei anderen Titeln dabei war. Hätte nicht sein müssen, hat aber auch nicht wirklich geschadet! Einfach ein Erlebnis!
DIMMU BORGIR sollte dann die letzte Band des Abends für uns werden und ich war vorab ein wenig zwiegespalten, wie das wohl werden wird. Immerhin ist mein Idol ICS Vortex nicht mehr in der Band und fehlt meines Erachtens nicht nur stimmlich, sondern auch von der Präsenz. Dazu finde ich beide aktuellen Platte, welche auch ohne besagten Mann am Bass, ebenso nicht so umwerfend. Nicht schlecht, aber auch nicht zum wiederholbaren Hören geeignet. ABER DIMMU BORGIR haben ein heftiges „RETRO“-BORGIR Set abgefeuert und auch ein wenig auf unnötige Show verzichtet. Das beste Set von allen Bands, mehr altes, dafür weniger neues.
Allein als Intro „Det nye riket“ und als Outro „Inn I Evighetens Mørke (Part I)“. Mensch was hatte ich da für Gänsehaut. Dazu „Spellbound By The Devil“, „Stormblast“ und auch natürlich “Mourning Palace“. Einfach meine Jungend sozusagen und dass ich das mal Live nochmal erleben darf. Da hat mir zuvor der gute Tobi vom CUDGEL Stand nicht zu viel versprochen! Danke Dafür! Damit gehörte das wirklich mit zu den besten Shows des gesamten Festivals. Die Norweger, so wie ich sie eig. kenne, bzw. lieben gelernt habe.
NANOWAR OF STEEL hatten nach dem Ding dann einfach keine Chance mehr, da ich nach DIMMU einfach nur über alle Backen grinsend mit einem Bierchen Richtung Zelt gegangen bin.