TAG 2 – MIAMI BEACH


Selbstverständlich waren wir gegen 5 Uhr hellwach und leicht verkatert, sei es aufgrund der Kosten von Tag 1 oder/und den konsumierten bunten Getränken mit Schirmchen und Obst. Was hilft dagegen? Kaffee!!! Und da meine Frau wie ein Trüffelschwein jeden Coffeeshop aus einer Meile Entfernung gegen den Wind riecht, fanden wir nach einem netten morgendlichen Rundgang das perfekte und uramerikanischste Diner überhaupt, in dem sogar die Preise für Miami Beach recht annehmbar waren.

Doch auch hier gab es Show zum Essen, denn auf der gegenüberliegenden Straßenseite gab es ein Eifersuchtsdrama Shakespeare’schen Ausmaßes, welches in einer blutüberströmten Keilerei mündete und mit der Verhaftung der männlichen Beteiligten durch die ortsansässigen Ordnungshüter endete.

Kollege André, der ebenfalls Jetlag-geplagt nach dem ersten flüssigen Schwarzgold des Tages suchte und durch einen auf der Hauptstraße stattfindenden Marathon (morgens gegen 6 wohlgemerkt) an der oralen Einnahme gehindert wurde, wurde Zeuge der Inhaftierung und schüttelte darüber nur lachend den Kopf.

Nach dem Frühstück zogen wir los zu einem ausgedehnten Spaziergang, der uns bis zum Hafen führte, bei dem Sabrina erstmals einen kleinen Vorgeschmack auf die Dimensionen des zu enternden Schiffes bekam und ich oft etwas schief aufgrund meiner Obertrikotage angeschaut wurde. Heute war NFC-Finale der NFL, in dem meine geliebten 49ers sich anschicken sollten, in den Superbowl einzuziehen. Natürlich wurde am Stand für unseren Fanclub ausgiebig gepost und von so manch einem anderen Strandgänger wurde ich aufgrund meine Brock Purdy Trikots mit anerkennenden Blicken und Aufmunterungen bedacht. Also sollte da heute Nachmittag doch nichts mehr schiefgehen…

Unsere Wanderung führte uns ebenso zu dem von Kollegen Fauthi, der zum gleichen Zeitpunkt (nur 12 Stunden voraus) in Thailand weilte, angepriesenen Big Pink Café, in dem es nicht nur brechend voll war, sondern für eine Unsumme an Dollar der wohl schlechteste Kaffee überhaupt serviert wurde. Was halfen da die wohl geilsten Kuchen und Torten (die zum Essen wohlgemerkt), wenn Sabrinas Grundnahrungsmittel Nummer Eins schmeckte, wie eingeschlafene Füße. Anhand der Leibesfülle von Minimum 70% aller Anwesenden konnte man aber doch den Erfolg dieses Hotspots rekapitulieren. Viel wichtiger war nun die Suche nach einer geeigneten Lokalität zum Genießen meines heiß ersehnten Football Matches.

Diese fand ich im Finnegans, eine auf Irish Pub getrimmte weitere Touristenfalle, die ebenfalls mit horrenden Bierpreisen auffielen, dafür kam die Suppe aber vom Fass, was das Ganze etwas erträglicher machte. Jedenfalls erträglicher als das folgende Spiel, welches mein Team nach vielen miesen Fouls und schweren Verletzungen haushoch verlor, was durch viele anwesende Philadelphia Eagles Fans höhnisch quittiert wurde. Etwas gefrustet wurde nun zusammen mit Whiskey-Soda Benny der am Vortag entdeckte Schnapsladen geentert, halb leer gekauft, selbstverständlich mit der obligatorischen Papptüte, die bereits eigenhändig seitens des zuvorkommenden Personals ausgehändigt wurde, und der Frust in fertig gemischten Cocktails ertränkt.

So angeballert ging es an den Strand zur halboffiziellen Beachparty, die ebenfalls eine herbe Enttäuschung darstellte, denn neben vielen geilen Leuten, mit denen man schnell ins Gespräch kam, gab es keinerlei Mucke oder sonstige metallische Aktivitäten, die eine solche Festivität gerechtfertigt hätte. Ok, dass aus Algen ausgelegte Pentagramm war da schon das größte Spektakel, wobei mir Kollege Patrick und vor allem unser Maik mal erklären muss, warum ich da falsch drin gekniet haben soll. Kenne mich in heidnischer Mythologie halt dann doch nicht so aus.

Auf dem Rückweg vom Strand hin ins Clevelander, wo noch die Live Karaoke anstand, hatte Sabrina dann ihren Moment. Ich entdeckte einen Typen in Slaughterday Shirt und ging natürlich aufgrund der Herkunft unserer ostfriesischen Freunde von einem Landsmann aus. Weit gefehlt, denn der Gutste kam aus Minneapolis, entpuppte sich als ehemaliger Gärtner im Paisley Park, dem ehemaligen Wohnsitz des leider viel zu früh verstorbenen Prince und hatte dementsprechend viele Geschichten und Anekdoten auf Lager. Meine Göttergattin, als größter Fan des kleinen Multi-Instrumentalisten bekannt (und berüchtigt), konnte ihr Glück kaum fassen und löcherte den ausgiebig antwortenden Fan teutonischen Todesbleis mit allerlei Fragen und war glücklich wie Graf Dracula in einer Blutbank. Definitiv ihr Highlight, welches sie noch häufiger an diesem Abend mit „Ey, der hat für Prince gearbeitet, hihihi“ kommentierte.

Im Clevelander tummelten ich dann ein ganzer Haufen Metaller und auch Musiker, wobei Grinsebär Mikael Stanne von Dark Tranquillity herrlich angeschossen unterwegs und dies auch im weiteren Verlauf unserer Floridianischen und Karibischen Exkursion öfter war. Dennoch hatte er immer ein offenes Ohr für Fans, posierte für tausende Bilder und war sich nicht zu schade, alle an ihn herangetragenen Wünsche zu erfüllen. Dass es auf dem Boot später einige Kollegen gab, die das genaue Gegenteil dessen, was Herr Stanne hier leistete ablieferten, werde ich Euch im weiteren Verlauf angedeihen lassen.

Nun aber Karaoke mit Live Band und nachdem viele der auftretenden Fans eine Performance mit der Energie eines aus dem Winterschlaf erwachten Waschbärs abgeliefert hatten, sah ich mich gezwungen, die Meute ein wenig aufzurütteln, was mir mit Limp Bizkits „Rollin‘“ auch super gelang. Das entsprechende Video halte ich aber unter Verschluss und sollte Herr Beyer (JA, GENAU DU!!!) auf die Idee kommen, dass zu leaken, wirst DU eine Woche lang „Easy rider“ singen müssen. Also sei vorsichtig, mein Freund!

Zurück an unserem Stehtisch in der Nähe des Pools berichteten mir eine sichtlich angeschickerte Sabrina nebst einen ebenso langsam ins Koma abdriftender Benni, dass ein Ordner fragte, wem denn der mitgebrachte Alkohol auf dem Tisch gehöre. Antwort von beiden (unisono): „Keine Ahnung, der lag schon hier“. Resultat: Der etwa 2 Meter große Baumstamm auf zwei Beinen quittierte diese Aussage mit einem Kopfnicken, verlies den Einzugsbereich unseres Tisches und ward nie mehr gesehen, womit auch der Rest der Alkoholika so langsam in unsere Magenwände einsickerte.

Somit wankte meine Partnerin in einem Dunst aus gegrillten Auberginen mit Balsamico nebst diversen Mischgetränken und ich, der schon jetzt merkte, dass ich die nächste Tage mit der Suche nach meiner Stimme beschäftigt sein würde, Richtung Unterkunft und fielen tot ins Bett. Noch nicht ahnend, dass der folgende Morgen mit einer scheiß Überraschung beginnen sollte…und zwar wortwörtlich.





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