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TAG 5-BIMINI, BAHAMAS


Wer denkt, dass der Tag des Landausfluges auf die zu den Bahamas gehörende Insel Bimini ohne jegliche Musik auskommt, der täuscht sich gewaltig, denn analog zum Vortag waren Frauchen und ich bereits erneut gegen 5 Uhr wache und voller Tatendrang, um nicht zu sagen hibbelig. Also Kaffee organisiert, Hose und Shirt übergeworfen und ab auf das Pooldeck, wo für uns die erste, für alle anderen die letzte Band des Tages spielen sollte. Und die hatte es komplett in sich.

Jungle Rot bliesen alles…aber auch wirklich ALLES weg und während Sabrina sich zu todesbleiernden Klängen um die schiffseigene Joggingstrecke quälte, ging ich komplett steil und feierte die Deather aus Wisconsin nach allen regeln der Kunst. Der Sound war so unglaublich fett, da konnte der bereits auf uns

wartende Speck nicht mehr mithalten und auch das schnell nach dem Kaffee organisierte Bier leerte sich bei diesen formidablen Klängen wie von alleine. Ich habe die Truppe irgendwann mal auf dem Party San gesehen, doch hier und heute haben Jungle Rot mein Herz erobert und ich freue mich wie Bolle drauf, die Band dieses Jahr noch zweimal zu sehen. Auf dem Protzen und dem Chronical Moshers. Bis hierhin die beste Band der gesamten Cruise!

Nun aber den Rucksack gepackt mit allem, was man heute so braucht: Handtücher, Sonnencreme und Kohle, denn wir wollten natürlich die lokalen Spezialitäten testen, die uns vorab so angepriesen wurden. Schnell noch im Windjammer lecker gefrühstückt und ab zum Offboarding auf den kleinen, karibischen Traum, den wir schon bei der Anfahrt auf den lediglich aus einem Steg befindlichen Hafen genießen durften.

Ja, wir freuten uns wie Sau, hatten aber von vornherein beschlossen, diese angepriesenen Aktivitäten wie ein VIP Beach Resort, Rochen streicheln mit Kreator oder was auch immer es noch so gab, guten Gewissens auszulassen, da wir gerne auf eigene Faust unterwegs sind, um Land und Leute kennenzulernen, was bei dieser kleinen Insel nicht schwer werden dürfte. Hier mal ein paar Details zu diesem Kleinod in der karibische See, auf der Dr.Martin Luther King 1960 seine Dankesrede für den verliehenen Friedens Nobelpreis schrieb:

11 Kilometer lang
210 Meter breit (unser Schiff war länger)
10 Inseln insgesamt
2008 Einwohner

Wir entschieden uns sofort nach Verlassen des Schiffs zur Anmietung eines Golfcarts, bei dem ich sogar zum Stolz meiner Frau einen günstigeren Preis heraushandeln konnte (bin ich normalerweise nicht der Experte für) und rasten los, um sofort von den zwei auf der Insel stationierten Polizisten darauf aufmerksam gemacht zu werden, dass hier als britische Kronkolonie Linksverkehr herrscht. Ups…

Als wir das Inseltor passierten, waren wir sofort in einer anderen Welt. Überall lachende Gesichter und jeder schien den Rhythmus im Blut zu haben, denn obwohl nirgends Musik zu hören war, waren alle Einheimischen irgendwie die ganze Zeit im leichten Federschritt zu imaginären Klängen. Man wurde von dieser Lebenslaune sofort angesteckt und nach einer sehr, seeeehr kurzen Fahrt entdeckte ich gleich ein Schild, welches mein Herz höher schlagen ließ:

2 BIER = 5$

Sowas hatte ich seit unserer Abreise aus Deutschland nicht mehr gesehen und ich musste mir ein kleines Tränchen verdrücken. Also rein zu Stewart und seinem Place und statt Bier gab es den Bimini Knockout, ein Rumpunch, der sofort in oberen Synapsen einsickerte und für Spaß sorgte. Dazu ein fantastischer Ausblick auf die karibische See und gerade erst 8:20 Uhr am Morgen. So durfte der Tag gerne weitergehen.

Stewart schoss allerdings mit seinen Geographiekenntnissen ein wenig den Vogel ab. Wir hatten ihm auf seine vorherige Frage schon geantwortet, dass wir aus Deutschland kommen würde und beim Verlassen fragte er nochmals nach:

„You’re from Russia, right?“
„No Germany.“
„Is there a difference?“


Auch George, ein lokaler Gitarrist, hatte diese ansteckende Fröhlichkeit und er teilte uns mit, dass er gegen Mittag an einem Strand Musik machen und er sich freuen würde, wenn wir mal vorbeischauen. Selbstverständlich! Doch wo sollte das sein? Na einfach nach Downtown und bei der Bank der Bahamas rechts, dann können man das gar nicht verfehlen.

Wir fuhren weiter mit unserem Vehikel und landeten schließlich am Ende der Insel und konnten sogar das eigens für Wracktaucher dort versenkte Schiff entdecken. Kein großes Spektakel, aber eine Aussicht…unfassbar! Dazu türkisblaues Meer, Palmen und eine Ruhe…unfassbar, unbeschreiblich und als ich erstmals mit meinen Kalkbeinen ins Wasser stieg, musste ich mir ein wenig aufgrund der von mir abfallenden Last der letzten Monate ein bis zwei Tränchen verdrücken. Dieses Gefühl in diesem Moment werde ich mein Leben lang nicht mehr vergessen.

Nun machten wir uns auf die Suche der Bank of Bahamas, bei der man ja links abbiegen sollte, um besagten Strand zu finden. Naja…BOB (also Bank of…) war nicht größer als ein Wartehäuschen der öffentlichen Verkehrsbetriebe in unseren Gefilden und Downtown…nunja…war eine Straße, auf der sich höchsten Sabrina hätte verfahren. Also links hoch und einen zauberhaften und wunderschönen Strand entdeckt, wo wir uns flugs unserer Klamotten entledigten und ins Meer sprangen. In der Ferne lag unser Schiff und die Welt stand für diesen Augenblick irgendwie still.

Wir genossen noch ein wenig die wunderschöne Aussicht und entschlossen uns dann, die Insel auf der anderen Seite zu erkunden, wo ich allerdings bitter enttäuscht wurde, dazu aber später. Motor angelassen, Feuer frei und natürlich jeden entgegenkommenden Wagen, Taxi oder eben jene Golfcarts mit schwarzgewandten Gestalten durch lautes Hupen, Pommesgabel und Gegröl begrüßt. Der Bimini Knockout zeigte seine Wirkung.

Die Nordseite der Insel offenbarte dann leider das, was ich befürchtete. Ein Hilton Hotel, Privatstrände, abgesperrt Wege, so dass man nicht auf die Ostseite der U-förmigen Insel gelangen konnte und ein Klassenunterschied wie Blau-Weiß Berolina Mitte zum FC Bayern München.

Nichts für uns und dennoch mundete die mit (erneut) Rumpunch gefüllte Kokosnuss, die uns aus einem Auto heraus verkauft wurde, hervorragend. Witzig war der Strandjunge des angrenzenden Resorts, der mich beim Anblick meines essbaren Trinkgefäßes fragte, warum ich denn so kleine Nüsse hätte. Tztztz. Also wieder rein in unser Golfcart, die Welt der Reichen und Reichen (Schöne habe ich nirgends gesehen) und zurück in Richtung Radio Beach (der, wo wir schon Schwimmen waren). Vorher allerdings machten wir noch Halt beim örtlichen Alkoholdealer deines Vertrauens, um uns mit einigen lokalen Köstlichkeiten auszustatten.

Ab jetzt wurde es extremst lustig, denn nicht nur, dass wir die gesamte Freedom Call Crew trafen, die sich ein ebensolches Gefährt wie wir gemietet hatten, vor dem Schnapsladen trafen, auch danach, als wir rauskamen, war unser fahrbarer Untersatz nämlich verschwunden. Ein freundlicher Nachbar erschien dann und meinte, wir hätten vor seiner Tür gestanden und er hätte ihn einfach schnell umgeparkt, tüdelüü. Mir fielen fast die Mango Biere und der Kokosnusspunch aus der Hand.

Also zurück Richtung Radio Beach und natürlich wieder George getroffen, der den mittlerweile gut gefüllten, aber nicht überfüllten Strand mit seiner Gitarre bespaßte und für karibisches Feeling sorgte. Handtücher raus und in den feinen, weißen Sand gefläzt, Bierchen auf und genießen. Irgendwann stellten wir fest, dass in direkter Nachbarschaft auch das Freedom Call’sche Quartett seinen Platz gefunden hatte. Also gesellten wir uns dazu, laberten drei Meter dumm und ich stellte fest, dass der sonst etwas mürrisch dreinblickende Drummer Klaus ein Typ mit einem großartigen, schwarzen Humor ist. Hilfe, was haben wir gelacht.

Die Biere mundeten und irgendwann im Wasser kam Sabrina eine vortreffliche Idee, FC Basser Francesco, der sich damit brüstete, in allen Klamotten, egal wie hässlich sie seien, immer noch gut aussehen würde, in die einzige Einkaufszeile der Insel zu entführen, um ihm das grellste und grausamste Shirt des gesamten Eilands zu kaufen, welches er abends dann auf der Bühne tragen sollte. Irgendwie war die Band von der Idee ebenfalls belustigt, so dass plötzlich ALLE mit solch einem Leibchen aus dem Laden wieder herauskamen und ich mich jetzt tierisch auf den am Abend stattfindenden Gig freute.

Sabrina war ebenfalls noch kauftechnisch in Laune, während ich mich mit ein paar Einheimischen unterhielt und feststellte: Wenn das Schiff nicht gekommen wäre, hätte man in diesem Monat auf der Insel so gut wie keine Touristen gehabt, was der Wirtschaft verdammt schlecht getan hätte. Nachdem ich allerdings sah, mit wie viel Schnickschnack meine Holde den Laden verließ wusste ich, dass das Bruttosozialprodukt Biminis für diesen Monat gesichert sein sollte.

Wir machten mit Chris und seinen Mannen nochmals Halt bei Stewart, nehmen noch einen Bimini Knockout zu uns und machten uns dann so langsam auf den Weg in Richtung Schiff, nicht ohne vorher noch unterwegs die laufenden Bodyfarm Jungs aufzugabeln und diese ganz in Chauffeur Manier zum Schiff zu eskortieren, ebenso wie ein dänisches Pärchen, welches auch schon etwas gequält auf den Felgen liefen.

Der Tag auf Bimini war überragend, überwältigend, spaßig und viel zu kurz. Witr haben viel gelacht, getrunken, sind geschwommen und mussten uns nicht von den Rochen beißen lassen, so wie es Kollege André bei seiner Exkursion passierte. Auch hier haben wir dolle lachen müssen. Nu aber an Bord, duschen, Klamotten an, denn auch heute sollte es nochmal musikalisch eine ganze Menge zu erleben geben. Achja…gegessen haben wir dann zwischendurch auch mal etwas, denn so eine Kokosnuss hält doch nicht allzu lange vor.




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