Alben des Jahres 2023

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NICLAS

So viel Dunkelheit - Der Jahresrückblick 2020


Es scheint fast so, als ob die allgemeine Weltuntergangsstimmung in diesem Jahr in die Musik hineingesickert ist. Es war wahrlich kein gutes Jahr in so ziemlich jeder Hinsicht, doch war es gespickt von einer so gewaltigen Masse an grandiosen Alben, vor allem im Black- und Doom Metal-Bereich, dass es mal wieder schwerfiel, meine Auswahl nur auf zehn zu beschränken.


Alben des Jahres 2020

01. PANZERFAUST – The Suns Of Perdition, Chapter II: Render Unto Eden
02. KATLA. - Allt þetta Helvítis Myrkur
03. THE COMMITTEE – Utopian Deception
04. KVELERTAK - Splid
05. PALLBEARER – Forgotten Days
06. KARG - Traktat
07. NECROPHOBIC – Dawn Of The Damned
08. ATRAMENTUS - Stygian
09. LOTUS THIEF - Oresteia
10. BELL WITCH & AERIAL RUIN – Stygian Bough: Volume I


Was sonst noch alles hörenswert war

Zugegeben, ich war in diesem Jahr um Einiges selektiver bei der Auswahl neuer Alben, die ich mir zu Gemüte führte. Nichtsdestotrotz gibt es doch noch eine ganze Reihe erwähnenswerter Alben, die es nur ganz knapp nicht in die Top 10 geschafft haben:

PARADISE LOST – Obsidian
AUÐN - Vökudraumsins Fangi
KATATONIA – City Burials
APOCALYPTICA - Cell-0
GAEREA - Limbo
ORANSSI PAZUZU – Mestarin Kynsi
ÁRSTÍÐIR LÍFSINS – Saga Á Tveim Tungum II: Eigi Fjǫll Né Firðir
AFSKY - Ofte Jeg Drømmer Mig Død
ATAVIST – III: Absolution
REGARDE LES HOMMES TOMBER - Ascension
WAYFARER – A Romance With Violence
UADA - Djinn
MY DYING BRIDE – The Ghost Of Orion
ARS MAGNA UMBRAE - Apotheosis
WINTERFYLLETH – The Reckoning Dawn
THE OCEAN – Phanerozoic II: Mesozioc/Cenozoic
SÓLSTAFIR – Endless Twilight Of Codependent Love
AKHLYS - Melinoë
DISBELIEF – The Ground Collapses
GRIFT - Budet
YOUNG AND IN THE WAY – Ride Off And Die
ARROGANZ – Morsus
ECCLESIA – De Ecclesia Universalis
FAIDRA – Six Voices Inside
SECRETS OF THE MOON – Black House
FORNDOM - Faþir
TRIPTYKON – Requiem (Live At Roadburn 2019)


Konzerte und Gigs des Jahres

Tja, ich wünschte ich könnte hierzu irgendetwas schreiben, aber die äußeren Umstände haben zum ersten Mal seit 15 Jahren dazu geführt, dass ich in diesem Jahr kein einziges Konzert oder Festival besuchen konnte. In diesem Sinne: Fuck Corona und hoffen wir mal, dass das nächste Jahr besser wird.


Überraschungen des Jahres

YOUNG AND IN THE WAY – Ride Off And Die. Die größte Überraschung in diesem Jahr kam Mitte November. Nachdem die Black Metal – Crustler von YAITW nach Missbrauchsvorwürfen gegen unspezifizierte Bandmitglieder vor zwei Jahren von heute auf morgen spurlos von der Bildfläche verschwanden, hätte ich nie gedacht, überhaupt noch einmal etwas von ihnen zu hören. Doch dann stolperte ich durch Zufall über ein ganzes neues Album, das komplett ohne Ankündigung plötzlich auf dem Bandcamp-Account der Band aufgetaucht war. „Ride Off And Die“ ist qualitativ so hochwertig wie eh und je, ob man sich Musik von (mutmaßlichen) Straftätern anhören möchte, muss aber jeder selbst mit seinem Gewissen ausmachen.

APOCALYPTICA – Cell-0. Apocalyptica waren eine der ersten Metalbands, die ich mir jemals angehört hatte und haben somit einen speziellen Platz in meinem Herzen. Was mich bei ihren Alben aber immer störte waren die allzu poppigen Songs mit Gastsängern, die offensichtlich nur dazu da waren, um als Singles möglichst viel Kohle zu scheffeln. Nachdem diese Titel dann auch „Shadowmaker“ schließlich die Oberhand gewannen, hatte ich die Hoffnung schon aufgegeben, jemals wieder ein gutes Album von den Finnen zu hören. Umso überraschter war ich, als das neue Album „Cell-0“ komplett instrumental war (mal abgesehen von einer kurzen Spoken Word – Passage am Ende). Der Wechsel des Labels weg von Universal Music hin zum kleineren Silver Lining Records macht die Gründe aber deutlich: „Shadowmaker“ war der verzweifelte Versuch eines gierigen Major Labels, so viel Geld wie möglich aus dem letzten Album einer Band zu pressen, deren Vertrag auslief. Auf „Cell-0“ ist der Knoten nun endlich geplatzt und Apocalyptica klingen so frisch wie nie zuvor. Kein einziger Song wirkt fehl am Platz und das Gesamtwerk mausert sich zum Prog/Symphonic Metal-Geheimtipp des Jahres.


Enttäuschungen des Jahres

ENSLAVED – Utgard und DARK FORTRESS – Spectres From The Old World. Während jüngere Bands in diesem Jahr anfingen, immer deutlicher meine Playlist zu dominieren, schafften es die alten Hasen von Enslaved und Dark Fortress in diesem Jahr nicht, mich mit ihren neuen Alben vom Hocker zu hauen. Beide Scheiben sind keineswegs schlecht, wirken im Vergleich zu früheren Werken aber irgendwie müde und ausgelutscht. Vielleicht hat sich auch einfach mein Musikgeschmack weiterbewegt, aber ich würde trotzdem weit lieber die älteren Alben beider Bands anhören als „Utgard“ oder „Spectres From The Old World“.

SÓLSTAFIR – Endless Twilight Of Codependent Love. Ich weiß, es scheint erstmal merkwürdig, ein Album gleichzeitig unter den hörenswerten Alben und den Enttäuschungen des Jahres zu sehen, aber im Falle von Sólstafir ist schon ein Platz außerhalb der Top 10 eine Enttäuschung. Die Band aus dem kalten Island hat mit dem Rauswurf von Ex-Drummer Guðmundur Óli Pálmason ihre Seele verloren, und nie wurde das deutlicher als in diesem Jahr. Während letzterer nämlich mit seiner neuen Band Katla. zu Höhenflügen ansetzt, versuchen Sólstafir weiterhin krampfhaft zu alter Größe zurückzufinden.


Newcomer des Jahres

ATRAMENTUS haben mich mit ihrem Debüt „Stygian“ dieses Jahr echt überzeugt. Funeral Doom ist kein leichtes Genre und viele Bands scheitern kläglich daran, interessante Songs zu schreiben. Atramentus schaffen dies augenscheinlich ohne große Mühe, aber was will man auch anderes erwarten, wenn ein Album knapp acht Jahre lang in Arbeit ist?

Auch das Black Metal-Projekt FAIDRA hat mich in seinen Bann gezogen. Das Erstlingswerk „Six Voices Inside“ sei jedem wärmstens ans Herz gelegt, der gerne Musik im Stil von Burzum hören würde, ohne dabei einen mörderischen Nazi zu unterstützen.

Zum Ende des Jahres hat mich dann noch die französische Heavy/Doom-Truppe ECCLESIA von ihrer Musik überzeugt. Ernsthaft, es ist fast schon kriminell, wie unbekannt die noch sind.



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